Op-tee-mismus

An manchen Tagen ist es gar nicht so leicht, die Zuversicht heraufzubeschwören, sich an die Wirkung von Dankbarkeit zu erinnern und an die vielen schönen Überraschungen zu glauben, die das Leben bereithält. Nachdem der erste Kaffee durch den Körper geflossen war, die Dusche zaghafte, belebende Erfolge verzeichnet hatte, der Blick auf den Wetterbericht – statt mit Verachtung gestraft – als gegeben akzeptiert wurde, fiel es schon ein wenig leichter, den Tag zu beginnen. Und tatsächlich, auch das Gesetz der Anziehung scheint das Weckerläuten vernommen zu haben. Es begrüßte mich beim Verlassen der Wohnung mit einer Überraschung an der Türklinke und brachte mich damit zum Strahlen. Das baumelnde Päckchen Tee aus Sri Lanka hatte meinen „Op-tee-mismus“ geweckt. Ein Geschenk, das mich zugleich selbst in Reiseerinnerungen versetzte. Dieses Lächeln trug ich den Berg zum Büro hinauf, wo ich statt mit drohendem Regen von einer aufreißenden Wolkendecke für meine Entscheidung entlohnt wurde, den vielleicht etwas anstrengenderen Spaziergang zu wählen, statt die Fahrt mit dem Bus. Die Freude über diesen Tagesstart konnte damit zwar weder buchstäblich, noch tatsächlich den zu bewältigenden Berg versetzen. Dafür konnte sie einen ungeahnten Weg in einen Tag voller Überraschungen ebnen…

Versprechen einlösen

Ich bin ein sehr prinzipieller Mensch, zielstrebig und konsequent, gelegentlich vielleicht sogar resolut, jedenfalls stets sehr pflichtbewusst, was meine Arbeit anbelangt und das auch während meiner Freizeit. Lieber 200% geben als sich ggf. vorwerfen zu müssen nicht genug getan zu haben. Wenn ich nur das gleiche Engagement auch mal mir selbst gegenüber an den Tag legen würde… Auch heute morgen befand ich mich schon wieder mit einem Bein auf dem Weg zur Arbeit, bevor ich es mir anders überlegte. Es war Zeit, mir mein Wochenende zurück zu holen!!! Ich meine hey, es ist nicht einmal eine Vollzeitstelle, für die ich mich an bis zu 7 Tagen in der Woche abrackere, aber darum geht es noch nicht einmal. Ich erinnerte mich an mein Versprechen, das ich mir anlässlich meines (7ten) 26. Geburtstages gab und dessen Einlösung noch bevorsteht: Ich möchte endlich mal wieder etwas netter zu mir selbst sein.

Als Erstes begann ich also damit die Tönung, die in meinem Badezimmerschrank vor sich hindümpelte, nicht länger für den Fall aufzubewahren, dass ich mal irgendwann Zeit dafür habe, sondern ich beförderte sie direkt auf meinen Kopf. Gut, der Unterschied ist nicht so groß. Ich hatte offenbar schon davor Schokolade auf dem Kopf, aber allein das Gefühl, etwas Gutes für sich getan zu haben, hat sich definitiv gelohnt und wenn der Frühling schon nicht in die Puschen kommt, muss ich eben für etwas Farbe sorgen. Anschließend ging es dann statt zum Büro in Richtung Post. Die Meisten würden sich wohl eher bis zum „Geht-nicht-mehr“ davor drücken ein Einschreiben mit Rückschein von einer Rechtsanwältin abzuholen, aber ich näherte mich mit Vorfreude. Glücklicherweise handelte es sich in meinem Fall nämlich um eine liebe Freundin, die mich bereits vorgewarnt hatte. (Ich danke dir, mein Herz!!!!!!! 😉 )

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<3lichen Dank! 🙂

Jetzt kann ich nur hoffen, dass mich die wunderbaren Schmuckstücke lange begleiten werden, denn leider habe ich – gerade bei Geschenken – ein furchtbares Talent dafür, sie zu verlieren. Gestern war es schon wieder (fast) so weit. Von einem beruflichen Termin wegeilend hatte ich meinen Mantel (mit Tuch im Ärmel) nur fix geschnappt, um mich via Dienstdandy bereits um die nächste Angelegenheit zu kümmern. Ich freute mich sogar noch über die gefundenen 5Ct während ich zeitgleich zum Bus eilte. Was ich allerdings nicht bemerkte war, dass mein Tuch offenbar unbemerkt aus dem Mantel gerutscht ist. Das fiel mir erst eine Viertelstunde später auf als ich den Bahnhof schon fast erreicht hatte und mich winterfest machen wollte. Was tun?! Überlegt habe ich nicht lange und bin kurzerhand umgestiegen und mit dem Bus wieder zurückgefahren, bedeutet mir das Tuch doch besonders viel, gerade weil es ein Geschenk war. Zum Glück hatte es jemand gefunden und abgegeben, so dass sich der verpasste Zug gelohnt hat. Auf diese Weise hatte ich dann noch etwas Zeit bis zur Abfahrt, in der ich mit einigen Proben Matchapullver versorgt wurde, so dass selbst daraus noch etwas Positives resultierte. Möge mich der neue Schmuck dennoch nicht in Verlegenheit bringen und er bei mir bleiben (nicht wie das flatterhaft fliehende Tuch von gestern).

Mit den neuen Ohrringen im Ohr setzte ich meinen Weg heute also weiter fort und beschloss, mir bei der Gelegenheit meinen Kühlschrank und meinen Obstkorb endlich mal wieder üppig mit gesunden Dingen zu befüllen. In letzter Zeit habe ich mit den altbekannten Entschuldigungen, (dass es schnell gehen muss, es sich nicht lohne für sich allein zu kochen oder einfach zu k.o. zu sein, um sich etwas Gesundes zuzubereiten) häufig zu schnellen, wenig gesunden Alternativen gegriffen. Das muss sich ganz einfach wieder ändern, denn wie sagt man so schön, man ist, was man isst und da Kannibalismus aus guten Gründen verpönt ist, kann ich nicht mal eben einen durchtrainierten Mittzwanziger essen, sondern muss es eben auf die klassische Weise versuchen. Ein bisschen mehr Vielfalt, weniger Kohlenhydraten und ein bisschen mehr Obst und Gemüse können jedenfalls nicht schaden. Auch da wird Mut belohnt, denn ich habe heute zum allerersten Mal Chiasamen probiert und muss sagen, ich finde sie total lecker. Form, Farbe und Form erinnern zwar an Mohn, aber schmecken tun sie überraschend nussig und falls sie wirklich halten, was der Hype darum verspricht, immer rein damit, natürlich nur in Maßen, ich weiß… Aber keine Sorge, ich werde nicht gleich in andere Extreme verfallen. Geht auch gar nicht, denn zu sehr freue ich mich bereits auf das morgige Brunchen mit Freunden und die Pasta lastige Ladies Night mit meiner Freulegin am Folgetag. Aber der Grundstein ist immerhin schon mal gelegt!

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Glücksmoment: der Duft von frischen Erdbeeren!

Nachdem Schritt 1: einfach auch mal Pause machen und sich Zeit für schöne und auch für länger liegengebliebene Dinge zu nehmen (Haushalt folgt noch!) geglückt war und Schritt 2: die gesündere Ernährung zumindest schon mal vorbereitet war, wartet noch Schritt 3, denn alle guten Dinge sind bekanntlich 3. Ich habe mir überlegt, endlich eine weitere Idee in Angriff zu nehmen und hierzu möchte ich ganz gern die Idee von Lisa aufgreifen und mal wieder einen Ausflug in die Yogawelt starten. Ich bin und möchte gar keine große Esoterikern werden, aber mir und meiner Tiefenmuskulatur ist meine Power-Yoga-Zeit in bester Erinnerung geblieben, denn Yoga erwies sich gerade für mich, (die sich hauptsächlich sitzend am Schreibtisch herumtreibt) als wirklich hilfreich. Auch wenn ich bezweifle, dass ich jemals wieder zu meiner Gerätturnenelastizität zurückfinden werde, dankten es mir Haltung und Rücken. Außerdem fand ich die Idee hinter dem 30tägigen kostenlosen Yoga-Camp von Adriene wirklich gut: „Find what feels good“, was sich nicht nur auf sportliche Übungen beschränkt. Die Mails dazu habe ich bereits abonniert, was keinesfalls verpflichtend ist, und ich habe auch schon hineingelesen und in ihre Videos reingeschnuppert und muss sagen, dass es mich anspricht. In diesem Sinne: „Find what feels good!“

Ausgezeichnet

In letzter Zeit habe ich bereits viel über die positiven Effekte einer optimistischen Lebenseinstellung geschrieben. In diesem Zusammenhang ging es u.a. um die Bedeutung von SELBSTvertrauen und damit das Vertrauen auf und in die eigene Zukunft durch mehr Zuversicht genauso wie in die eigene Person und damit v.a. in unsere Selbstwirksamkeit. Geschrieben habe ich über diese beiden Punkte, weil ich glaube, dass sie eine wichtige Grundlage bilden – uns ein sicheres Fundament geben, auf dem wir unser Leben errichten können, das uns auch in stürmischen und wankelmütigen Zeiten Halt bietet und die Notwendigkeit sich selbst zu erden scheint mir in der aktuellen schnelllebigen und stressigen Zeit immer wichtiger zu werden. Jeder von uns hat ein solches mehr oder weniger unerschütterliches Fundament und ich versuche gerade vereinzelte Risse in meinem zu kitten, um in schwierigen Zeiten auf eine gesunde Basis zurückgreifen zu können. Auch wenn es dabei v.a. um unsere Sicht der Dinge geht und unsere Selbsteinschätzung, denn hey, ich bin von Natur aus schon nur 1,59m, ich kann mich nicht noch kleiner machen, kann uns Feedback von außen bei diesem Prozess helfen. Anlässlich meines Geburstages habe ich so viele liebe Glückwünsche erhalten von Leuten, von denen ich es gar nicht erwartet hätte und auch von vielen lieben Lebensbegleitern – von Freunden,der Familie und von Kollegen. Gerührt haben mich nicht nur ihre Geschenke, die mir zeigten wie gut sie mich kennen, sondern auch ihre lieben Worte, z.B. „Bleib einfach wie du bist. So herzlich und liebevoll. Du bist einfach ein Glücksfall für jeden der dich kennenlernen darf.“ oder „Du bist die liebste Freundin, die ich jemals hatte und von all den Dingen, die Du mir in den letzten fünfeinhalb Jahren gegeben hast, würde ich Dir so gerne zumindest etwas zurückgeben“ oder  „meine Schwester im Geiste“ mit ihrer „Happy Birthday Sister-Karte“ als Beilage zu ihren absolut perfekten Geschenken, weil wir uns mittlerweile sogar ohne Worte verstehen u.v.m. Für mich waren es Worte, die berühren, Worte, die unter die Haut gehen und Worte, die mich in einen wohlig weichen Schutzmantel einhüllen, den wir so dringend brauchen, wenn unser Gemüth mal wieder etwas wolkenverhangen dreinschaut.

Aber nicht nur die Gesten der reellen Welt können unser Herz höher schlagen lassen. Inzwischen sind viele auch in der virtuellen Welt zu Hause und wir Blogger mittendrin. Sie lässt die Welt ein wenig näher zusammenrücken und bringt uns Menschen näher, die wir sonst vielleicht nie kennengelernt hätten und nimmt uns gleichzeitig so gefangen, dass wir ab und an den Blick auf die Realität verpassen, wenn wir vor unseren Bildschirmen verharren, gebannt von der Faszination der virtuellen Möglichkeiten. Sie können uns nicht nur faszinieren, sondern auch mobilisieren, anspornen und bestärken. Das Netz hat seine eigenen Regeln und Mechanismen mit vergleichbaren Wirkungen, die sich mit wachsender Vernetzung multiplizieren. Mich hat z.B. Sarah angeschrieben, ob sie einen Beitrag (ausgehend von meinem Blog) veröffentlichen darf und mir ein paar Fragen stellen kann. Ich habe mich über ihr Interesse sehr gefreut. Fast zur selben Zeit erhielt ich wieder einen Liebster Award, um den es in den letzten Monaten wieder ruhiger geworden war, der sich nun aber wieder stärker zu verbreiten scheint. Auch wenn ich den Kettenbriefeffekt (aus den bekannten Gründen) ausbremse und nicht weiternominieren werde, habe ich mich doch über die Auszeichnung von Eva gefreut.

Es gibt so viele schöne Gesten und Ereignisse, an denen man sich erfreuen kann und so vielfältige Varianten, um dem Ausdruck zu verleihen und es zu teilen, positive Dinge, die uns im Alltag begegnen zu verstärken und die Menschen dahinter zu bestärken. Wie wichtig das ist und wie gut das tun kann, merken wir an uns selbst am besten. Also warum nicht noch mehr davon?! Lasst uns ansteckend sein! 🙂
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#Montag- Morgen-Motivation

Natürlich möchte ich euch auch diese Woche wieder einen motivierten Start in die Woche wünschen und bin – wie häufig – hin- und hergerissen, ob ich euch dazu anspornen soll oder euch doch lieber mit auf den Weg gebe, dass ihr zumindest zwischendurch auch mal loslassen sollt, euch treiben lasst, um die Akkus zu füllen, um zu sehen, wo es euch hin verschlägt. Im Zweifel entscheide ich mich gern für die goldene Mitte, nicht weil die Kräfte nicht zu mehr reichen würden, sondern weil ich möchte, dass sie länger halten, denn meist sind es nicht nur kurzfristige, sondern eben langfristige Ziele, die nur durch dauerhaftes, beständiges Arbeiten erreicht werden können. Aber von welchen Zielen sprechen wir hier eigentlich? Die Antwort fällt bei jedem von euch sicher anders aus und doch lassen sie sich auf ein gemeinsames Ziel vereinen. Eigentlich wollen wir uns mit jedem Schritt der Person annähern, die wir selbst sein wollen. Aber wer oder wie wollt ihr sein?

  1. Wollt ihr sportlich, schlank, talentiert, erfolgreich, gesund, glücklich,… sein?
  2. Was müsstet ihr hierfür verändern?
  3. Was hält euch davon ab?
  4. Fangt an!

Im Zweifel sollten wir unser Verhalten deshalb danach ausrichten, ob das, was wir tun, uns näher zu der Person bringt, die wir sein wollen, denn dann kann es nur richtig sein. Wenn ihr schwankt, ruft euch die Ziele, die ihr damit verfolgt wieder in Erinnerung und haltet daran fest, wenn sie euch wichtig sind.

Heute ist für mich nicht nur Montag, sondern der letzte Tag in meinem „alten“ Lebensjahr, bevor es noch älter wird. 😉 Aus diesem Grund habe ich mir überlegt, mir dieses Jahr selbst ein Geschenk zu machen. Meine Motivation für die nächsten 366 Tage:

Ich möchte besser zu mir selbst sein.

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Kalte Füße?!

Statt vieler Worte, hier ein symbolisches Geschenk für euch, meine Herren: image … für den Fall, dass ihr mal wieder kalte Füße bekommt. Hinterher ärgert ihr euch nur wieder über die verpasste Chance und tja, was soll ich sagen … zu Recht. Und an alle Mädels da draußen, macht einfach weiter mit Allem, was euch gut tut, denn wer könnte besser wissen, was uns glücklich macht als wir selbst?! 😉 Genießt den Sonntag, bevor euch der Arbeitsalltag ab morgen wieder fest im Griff hat!