Herzklopfen – Wie kannst du deine Leidenschaft für den guten Zweck einsetzen?

Ich würde ja gern meine Berufung finden und Menschen damit helfen, aber was kann ich denn schon besonders gut?

Lasse die Antwort zu dir kommen.

Haha, sehr witzig. Wo soll die denn her kommen? Wie lange soll ich denn da warten? Ich bin doch auch nur ein ganz normaler Mensch…

Vielleicht sind dir diese oder ähnliche Gedanken vertraut. Auch dieser Beitrag wird dir leider nicht die Antwort auf die Suche nach deiner ganz persönlichen Berufung liefern, denn sie liegt tatsächlich in dir und nur in dir.

Auch das klingt zunächst wahrscheinlich erst einmal wenig befriedigend. Dabei enthält sie vier gute Botschaften:

  1. Es gibt sie, deine Berufung.
  2. Du weißt, wo sie zu finden ist.
  3. Sie ist sicher aufbewahrt und kann nicht verloren gehen.
  4. Du brauchst nur den Schlüssel zu ihr zu finden.

Diesen Schlüssel zu finden, ist nicht leicht. Das kenne ich nur zu gut. Für mich fühlt es sich so an, als stünde ich vor einem Hochsicherheitstrakt, bei dem ich noch nicht einmal weiß, ob sich der Blick in das Innere lohnt. Ich weiß nicht, welche Sicherheitstechnik sich in deinem Inneren befindet, aber momentan fühlt es sich für mich so an, als wäre es bei mir eine Art Packstation, bei der sich gelegentlich ein Fach öffnet, vielleicht als Puzzlestein für das große Ganze??

Aber wie komme ich nun an einen Abholcode. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass wir uns dafür öffnen. Was zunächst nicht minder esoterisch klingen mag, meint letztlich nur, dass wir die Möglichkeiten erkennen, dass wir gelegentlich einen Schritt zurück gehen und mit etwas Abstand auf uns und unser Schaffen schauen. Am wichtigsten ist es dabei, dass wir uns von Vergleichen lösen. Wenn wir auf der Suche nach unserer Berufung sind, glauben wir häufig, wir müssten etwas finden, in dem wir die Besten sind, Wunderkinder unseres Fachs, Genies – mindestens. Da dies aber den Wenigsten von uns (genetisch) vergönnt sein dürfte, können wir uns umdrehen und gehen oder vielleicht noch ein bisschen weitersuchen. Ich möchte jedenfalls daran glauben, dass wir alle eine Aufgabe haben, dass für uns alle eine Berufung verborgen liegt, die wir erkennen und leben dürfen.

Wenn es aber nicht darauf ankommt, eine Disziplin zu finden, in der wir unbesiegbar sind, was ist es dann?

Wenn ihr mich fragt, dann ist es die Leidenschaft. Es geht um die Dinge, die uns Freude bereiten, die uns die Zeit vergessen lassen, die uns gedankenverloren in ihren Bann ziehen. Als Kinder konnten wir alles um uns vergessen und uns ganz darin vertiefen. Ob es ein Bauprojekt war, eine Zeichnung, oder was auch immer unsere Aufmerksamkeit fesselte… Alles um uns war vergessen, bis sich andere Bedürfnisse oder unsere Eltern zu Wort meldeten. Was war es damals? Was ist es heute?

Was uns antrieb, war unsere Passion, denn sie setzt Kräfte und Motivation frei, die unbezahlbar sind. Den Fokus auf diesen inneren Antrieb zu legen, auf die Freude um der Sache wegen, bringt uns unsere Lebensfreude, Leidenschaft, Begeisterung und damit das Ansteckungspotential für Andere. Es geht nicht um Perfektion, den nächsten Abschluss, sondern, dass wir unsere Ziele verwirklichen, die in uns schlummern, weil wir das lieben, was wir tun. Finde heraus, was dir wichtig ist.

Dies schließt auch mit ein, sich davon zu lösen, was anderen wichtig ist. Folge also keinem Egoziel, um die Anerkennung im Außen zu suchen, sondern lass los und mache einfach das, was dir Spaß macht, so wie als Kind damals. Dann wird sich der Weg im Außen fügen.

Öffne dich für neue Erfahrungen. Sei bereit, neue Dinge auszuprobieren, die dir Freude bereiten könnten, die du genießt. Dann hast du bereits gewonnen: inneren Reichtum, Fülle und persönliche Erfolge.

Bei Allem, was uns die gegenwärtige Zeit beschert, bietet sie auch die Chance, sich neu zu entdecken, neue Erfahrungen zu sammeln und andere Schwerpunkte zu setzen. Ich nutze die Zeit, um wieder häufiger in die Turnschuhe zu schlüpfen, habe einen neuen Yoga-Kurs begonnen und das Hullern ausprobiert. All das ist weder originell, noch bin ich Profi in irgendeiner Disziplin davon. Yoga ist per se nicht zum Wettstreit gedacht, sondern um seine eigene, persönliche Mitte zu finden. Den Hulla-Hoop-Reifen musste ich nach freudigem Hüftkreisen schweren Herzens zwischenlagern, bis die Beifall klatschenden blauen Flecken sich wieder zurückgezogen haben. Laufen kann ich glücklicherweise regelmäßig, so dass ich mir eine Grundausdauer aufbauen konnte und es genieße, wenn ich den Kopf aus- und die Beine anschalten kann.

Wer nun erwartet, dass ich endlich über die Berufung schreibe, die sich mir offenbart hat, den muss ich leider enttäuschen. Es war (erstmal) nur ein kleines Fach, das sich für mich öffnete. Der Abholcode hieß „Spendenlauf“. Zufällig stieß ich auf einen virtuell veranstalteten Benefizlauf. Ich habe mich umgehend angemeldet. Auf diese Weise kann ich meine Laufleidenschaft für den guten Zweck einsetzen. Ich bin motiviert, die Turnschuhe zu schnüren und kann gleichzeitig Kinderherzen höher schlagen lassen. Manchmal bedarf es nicht viel, um etwas Gutes zu tun. Ich bin froh und dankbar, dass ich gesund bin und auf diese Weise einer Stiftung helfen kann, damit die kranken Kinderherzen auch kräftig schlagen werden.

Welche Leidenschaft lässt euer Herz höher schlagen?

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