Januar 2021

Der erste Monat des Jahres neigt sich bereits dem Ende entgegen. (Wie) Ist euch der Neustart gelungen? Happy New Year – Happy New Me? Höhere Zahlen auf dem Konto, kleinere Zahlen auf der Waage oder lag die Messlatte in diesem Jahr anders?

Ich bin nach wie vor kein Freund von Neujahrsvorsätzen und habe stattdessen für 2021 einen Wunsch formuliert. Wie möchte ich mich in diesem Jahr fühlen? Glücklich?

Selbstverständlich, schließlich ist dies hier ein Blog über (meine) kleinen (gern auch herausragenden) ganz persönlichen Glücksmomente. Aber wie fühlt es sich an, dieses Glück? Es hat so viele Facetten und zeigt sich uns in den schillerndsten Farben, überraschenden Begegnungen, farbenfrohen Erinnerungen, lebendigen Träumen,… Ich möchte das Glück gar nicht begrenzen, zeichnet es sich doch gerade durch seine wundervolle Vielfalt aus. Aber wie möchte ich denn nun, dass es sich für mich anfühlt? Wovon hätte ich gern mehr in meinem Leben? Welche Zutat möchte ich über mein Leben streuen, um es zu verzaubern?

Ich wünsche mir mehr:

Leichtigkeit.

Ob es die allgegenwärtige Schwermut ist, die vielerorts über der Zukunftsperspektive schwebt wie ein Damoklesschwert, die die freudestrahlenden Gesichter hinter Masken verschwinden lässt oder das drückende Grau des Winters diesen Wunsch nach einem leuchtenden Gegenpol hervorbringt? Ich kann nur spekulieren. Aber um ehrlich zu sein, möchte ich mich gar nicht zu sehr auf das (vermeintliche) Problem konzentrieren, sondern auf die Lösung, auf die locker leichten, tanzenden Schneeflocken, ganz gleich, ob der Himmel blau oder grau ist.

Fernreise daheim

Nachdem ich im letzten Beitrag schon eine kulinarische Variante mit euch geteilt habe, mit der ihr sehnsüchtig herbeigesehnte Reisen in entfernte Länder in die heimische Küche locken könnt, habe ich nun eine weitere Idee für euch.

Wie wäre es, wenn wir den Fokus nicht auf die derzeitigen Einschränkungen legen, sondern den Blick dankbar auf das bereits Erlebte richten?

Zeigt uns die aktuelle Zeit nicht auch, in welcher Freiheit wir leben (durften), wie privilegiert wir sind, solche Reisen unternehmen zu können und welch‘ wundervolle Schätze und Reichtümer diese Welt zieren. Gönnen wir auch ihnen eine Pause, um zu regenerieren und sich vom Tourismus zu erholen, während wir in Vorfreude verweilen.

Derweil werde ich mir die Zeit mit einem personalisierten Puzzle vertreiben, auf denen ich Fotos von bereisten Destinationen versammelt habe: Mauritius (o.l.), Sri Lanka (u.l.), Südafrika (Mitte), Thailand (r.).

Einfach mal abschalten und Schritt für Schritt, Puzzlestück für Puzzlestück Erinnerungen bereisen…

Vegan und dazu ein saftiges Steak

… so oder so ähnlich könnte man meine aktuelle Ernährungsweise beschreiben, offensichtlich nicht, weil ich irgendeinem Trend hinterher hächele, sonst wäre es vermutlich eher das Eine oder das Andere.

Nein, ich versuche lediglich, den eigensinnigen kulinarischen Wünschen meines Körpers zu entsprechen. Nachdem dieser nun schon seit Jahren den Verzehr von Soja boykottiert, (ihr würdet euch wundern, wo dieser Emulgator überall versteckt ist) drohte er mir im letzten Jahr schließlich mit Atemnot, wenn ich ihn weiter mit Milch(-Produkten) füttere. Ratet, wer gewonnen hat?!

Stets um gute Zusammenarbeit bemüht, blieb mir nur, diesen eindringlichen Impuls zu akzeptieren und den viel beschworenen Blick über den Tellerrand zu wagen.

Da ich zugegebenermaßen nicht die leidenschaftlichste Köchin unter der Sonne bin, darf es bei mir gern simpel und lecker sein.

Gern möchte ich deshalb meine absolute Lieblings-Gewürz-Kombi an euch weitergeben, deren Zutaten ich immer auf Vorrat habe und die ich in dem folgenden Mischungsverhältnis verwende:

– 1-2 Knoblauchzehen

– 1 Zwiebel

– 1 TL Kreuzkümmel

– 1 TL Kurkuma

– 2 TL Curry

– 1 TL Zimt

– 1 Dose Kokosmilch

Diese Mischung ist so vielfältig verwendbar. Auf dieser Basis könnt ihr fast Alles verzaubern, ob frisches Gemüse oder die klassische Resteverwertung, weil die Augen beim Einkauf wieder größer waren als der Hunger.

Empfehlen kann ich euch meine drei Lieblingsvarianten:

1. Karotten-Mango-Suppe

2. Curry aus den buntesten Gemüsevarianten

3. Linsen-Blattspinat-Dahl

Probiert es einfach mal aus. Ich finde es köstlich! Bei dem Kurkuma sollte ihr allerdings aufpassen. Es ist die Rote Bete des Gewürzregals, an Farbkraft also unübertrefflich.

Wenn wir derzeit schon nicht in die Ferne schweifen können, lasst uns wenigstens die kulinarische Vielfalt dieser Welt zu uns nach Hause holen und eingehüllt von exotischen Düften von der nächsten Reise träumen.

Thailand 2019

Was motiviert dich?

Quelle: Lars Amend: It‘s All Goodies 2021. 16.1.2021

Morgen ist Sonntag, ein Tag, den wir stets vorfreudig entgegenblicken, weil wir an diesem Vormittag einander die volle Aufmerksamkeit schenken und gemeinsam lieb gewonnene Traditionen genießen. Ausschlafen, genüsslich Kaffee im Bett schlürfen, ausgiebig und in aller Ruhe frühstücken (am liebsten Avocado-Brötchen mit warmen Ei und Mandelkäse), unsere Zeit für Zweisamkeit nutzen, für Gespräche und Blödeleien, für ein wenig Sport zum Erwecken der lahmen Glieder, ob beim Yoga oder auf unserer Laufrunde. Sonntag nehmen wir uns Zeit für die Dinge, die unter der Woche etwas zu kurz kommen, Zeit für Dinge, die uns gut tun und die wir genießen, statt Terminplan und To Do‘s, einfach nur Relax und Enjoy. Es ist einfach mein absoluter Lieblingstag in der Woche, auf den ich nur ungern verzichten würde.

Genau deshalb fand ich den Impuls vom heutigen Kalenderblatt so spannend. Wofür würdest du an einem Tag wie diesem trotzdem einen Wecker stellen? Wofür würdest du losgehen und deinen kuschelig warmen Sonntagskokon verlassen? Was motiviert dich so sehr, dass es dich an- und aus dem hyggeligen Bett forttreibt?

Vielleicht ja etwas, über das es sich morgen beim Frühstück zu sinnieren lohnt?!

Ich wünsche euch allen ein fröhliches, inspirierendes, gemütliches Wochenende, voller Licht und Herzenswärme in dieser grauen Jahreszeit.

2020

2020 ist verstrichen. Für Viele war es ein bedeutungsvolles Jahr – geprägt von neuartigen Herausforderungen, geformt von gesundheitlichen Tragödien, gesteigert durch wirtschaftliche Einschnitte und persönliche Einbußen im menschlich entrücktem Beisammensein. Wir Alle wurden auf unterschiedlichen Ebenen mit unterschiedlicher Intensität von diesen oder ähnlichen Veränderungen überrascht, manches Mal sogar überwältigt. Ungläubig blicken wir auf das verstrichene Jahr zurück und ganz gleich, ob laut oder leise, resignierend oder tösend, alle wirken unzufrieden, weil das Jahr anders verlaufen ist als gewünscht und auch das Nächste bereits seine Schatten vorauswirft.

Wir können uns nun entscheiden, uns dem unsichtbaren Gespenst machtlos zu ergeben, oder wir versuchen, der Düsternis einen kleinen Lichstrahl entgegen zu setzen, ein kleines Flämmchen der Hoffnung, der Zuversicht und der Dankbarkeit. Ohne den Schatten zu leugnen, habe ich mich Silvester dazu entschieden, zwar nicht die Raketen, dafür aber das Erlebte etwas heller strahlen zu lassen. Und siehe da, meine Erinnerungen begannen zu funkeln. Versteckt unter der Last, die wir alle geschultert haben, schauten Glücksmomente hervor. Ich bin gesund geblieben – keine Selbstverständlichkeit – wie uns das Jahr eindrücklich vor Augen geführt hat. Meine letzten universitären „Scheine“ vor der Masterarbeit konnte ich, trotz einer ungewöhnlichen Mischung aus Distanzunterricht, Präsenzklausuren, Seminararbeit, mündlicher Prüfung und Vollzeitstelle, mit Bravour bewältigen. Erstaunlicherweise blieb daneben auch noch Zeit für 943,49 Laufkilometer und hatte ich den Gewichtsverlust von 12kg schon erwähnt, (na gut, wenn wir den weihnachtlichen Plätzchenbauch abziehen: 10 kg).

Natürlich erlebte ich Einschränkungen in 2020, die etwa meine Reiselust ausbremsten, aber endlich hatte ich Gelegenheit, meine nähere Umgebung zu erkunden, Straßen und Wege zu begehen, die ich zuvor nie beschritten hatte, obwohl sie teilweise nur einen Katzensprung entfernt sind. Ich habe Wälder entdeckt, spannende Pfade, gemütliche Wohngegenden, lustige Dekorationen und bunte Eindrücke gesammelt.

Auch mir fiel die auferlegte Trennung zu Freunden und der Familie schwer, aber ich tat es, auch um sie zu schützen, weil sie und ihr Wohlergehen mir wichtig sind. Die (selbst) auferlegten Schutzmaßnahmen können vielleicht regulieren, wie nah wir uns geografisch kommen, nicht aber, wie nah wir uns in unserem Herzen sind. Gemeinsam Zeit zu verbringen, ist unendlich wertvoll und ich glaube, wir werden es künftig noch mehr zu schätzen wissen, die gemeinsamen Momente intensiver erleben und bis dahin bin ich dankbar für all die technischen Innovationen, die uns das Warten auf die Brieftaube erspart und mit einem Tastenklick eine virtuelle Umarmung, aufmunternde Worte versenden oder an Neuigkeiten teilhaben lässt.

Auch wenn der geknuddelte Kreis damit deutlich schrumpfte, blieb immer Platz für den oder die berühmte „Plus 1“ und während diese Konstellation wahlweise die Scheidungs- oder Geburtenquote nach oben treibt, verlieh es unserer Beziehung eine neue Intensität der Zweisamkeit. Das Grundrauschen des Alltags wurde leiser, die Betriebsamkeit im Außen wurde ruhiger, die gemeinsamen Erfahrungen zahlreicher, die Verlässlichkeit in stürmischen Zeiten erprobter, der gebotene Rückzugsort geschätzer und vertrauter und auch wenn ich die Zeit allein noch immer sehr genießen kann, ohne mich einsam zu fühlen, so kehre ich mindestens genauso gern zurück in (m)einen lieb gewonnenen sicheren Hafen, der mir Halt in verrückten Zeiten wie diesen bietet und hoffentlich bald auch wieder einen Ausgangspunkt für neue verrückte Unternehmungen.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr – besonders in schweren Zeiten – den Fokus auf die schönen Dinge bewahren könnt.

Glaubt an Wunder. Jeden Tag!