4. Advent

Im Advent bei Kerzenschein
die Kindheit fällt dir wieder ein.
Ein Adventskranz mit seinen Kerzen
lässt Frieden strömen in unsere Herzen.
Des Jahres Hektik langsam schwindet
und Ruhe endlich Einkehr findet.
Ein Tag, er kann kaum schöner sein,
als im Advent bei Kerzenschein.

Elise Hennek

Ich wünsche euch allen einen zauberhaften 4. Advent!



Magdeburg

Neulich erzählte mir jemand, dass Sachsen-Anhalt das Bundesland sei, was die Wenigsten kennen, obwohl es so viel zu bieten hat. Vom wunderschönen Harz habe ich euch bereits mehrfach berichtet, aber wie sieht es eigentlich mit der Landeshauptstadt aus? Als mich Kollegen neulich fragten, ob Maaaaaaagdeburg denn eigentlich eine schöne Stadt sei, ertappte auch ich mich dabei, dass ich das gar nicht so recht beurteilen konnte. Zu lange war ich nicht mehr dort oder habe nur die beiden großen Einkaufszentren bzw. die unmittelbare Umgebung des Hauptbahnhofs wahrgenommen. Aber Magdeburg darauf zu reduzieren würde einfach viel zu kurz greifen. Gestern hatte ich die Möglichkeit die Stadt mal wieder intensiver zu erkunden, mir Zeit zu nehmen, um durch die überraschend vielen grünen Inseln der Stadt zu schlendern, Sonnenstrahlen entlang des Elbufers zu erhaschen und in Erinnerungen abzutauchen. Die Domstadt mit ihren wunderschönen Jugendstilvillen gesäumten Alleen empfing mich mit einer großen Auswahl an verträumten Plätzen, die zum Verweilen einluden. Viele Restaurants und Cafés öffneten den Besuchern ihre Pforten und ließen das weite Spektrum der dahinter verborgenen kulinarischen Genüsse erahnen. Auf meiner Erkundung zog es mich in einen Strudelhof, der mich mit selbstgemachtem Birnenstrudel und einem Melange in österreichisches Flair hüllte. In Sachsen-Anhalt ist eben Vieles möglich, wenn man weiß, wo man danach suchen muss und es blieb nicht die einzige Überraschung des Tages… 🙂

Meine Handyschnappschüsse des gestrigen Tages

W(uuuuahhhh)andern

Wuaaaahhhhh…. wandern?!?!?!?!? Nicht schon wieder!!!!! Kindheitserinnerungen der grausamen Art… mit den Erwachsenden gelangweilt durch den Wald trotten und es passiert rein gar nichts, nicht links vom Wegesrand, nicht rechts vom Wegesrand und die Unterhaltungen der Wandergesellschaft bargen auch keinerlei Spannungsfaktoren. Auch im Winter gab es kein Entkommen. Im Zweifel bekam man Bretter unter die Füße geschnallt und dann hieß es schön brav in der Loipe bleiben. Joaaa, kann man machen, aber schön ist anders. Mal wieder in der Heimat und zack geht es raus in den Wald. Gut, sonst ist hier ja auch nichts los und andere bezahlen teures Geld, um hier zu endschleunigen, aber, aber, aber… Kein Wunder, dass ich das Wasser liebe, aber das stand heute irgendwie nicht zur Wahl.

Paradoxerweise freue ich mich allerdings wirklich schon auf meinen anstehenden Wanderausflug zusammen mit einer Freundin. (Meer hatten wir im letzten Jahr.) Im Unterschied zu (moralisch) verpflichtenden Familienausflügen sind unsere Unternehmungen nämlich vollkommen freiwillig und zu erzählen haben wir uns gewiss auch ganz viel, so dass es einfach nur lustig werden kann. Da ist die Kulisse schon fast egal. Also habe ich heute die Zähne zusammengebissen und es einfach als Wandertraining für meine anstehende Allgäutour im Sommer angesehen – eine motivierende Vorstellung, die mich und meine Laune über die knapp 20km rettete. Natürlich habe ich nebenbei auch ein paar Fotos mit dem Handy von meinem LeidensWeg für euch geschossen:

 

 

 

 

 

 

Fahren, wenn es am schönsten ist…

Das Jahr nimmt seinen Lauf, der Alltag hält wieder Einzug. Auch für mich heißt es nun wieder Abschied nehmen – von den Feiertagen und der damit verbundenen Freizeit, von der Familie und von der Heimat. Es schien ganz so als habe auch das Wetter bereits gestern eine düstere Vorahnung beschlichen, zeigte es sich doch traurig und trist. Heute war die Stimmung noch unterkühlter. Ob es mich mit den frostigen Außentemperaturen von -4 Grad vertreiben wollte oder die Züge am Fahren hindern? Ich weiß es nicht. Ich bemerke nur, dass ein kühler Schatten von Wehmut die Atmosphäre weiter abkühlen lässt und vorsichtig seine Klauen um mich legt. Diesem Gefühl könnte ich mich jetzt hingeben, mich darin treiben lassen oder gar darin versinken, aber ich habe mich für das Gegenteil entschieden. Statt traurig oder verängstigt der kommenden und mit Sicherheit kräfteraubenden und stressigen Zeit (fernab meiner Familie und meiner Heimat) entgegenzusehen, versuche ich mich auf die Glücksmomente der letzten beiden Wochen zurückzubesinnen, sie noch einmal zumindest gedanklich zu durchleben und sie auf diese Weise für mich festzuhalten und zu behüten. Was macht es aus, dieses Gefühl von zu Hause? Es scheint aus so vielen kleinen Puzzleteilen zu bestehen, angefangen von dem Gefühl einfach so sein zu können wie man ist, ohne Erwartungshaltungen oder Versteckspiele; Kuscheln und Rumalbern in Rumschlumpfsachen statt seriöser Professionalität (auch mit fast 32!) und die Nähe zu den wichtigsten Menschen, die sonst hunderte Kilometer weit weg sind; statt abends nach langen Arbeitstagen ins Bett zu fallen, weil zu Hause ohnehin niemand wartet, ganz viel Zeit in Gesellschaft zu verbringen mit gemeinsamen Fernsehabenden (ein paar Kullertränen bei Herz-Schmerz-Filmen inklusive) und viele entspannte Schlafsachenfrühstücke. Ich habe in der Zeit viel Liebe und Kraft tanken dürfen, die so wichtig sind, um die neuen Herausforderungen des Jahres meistern zu können. Ich bin einfach so unendlich dankbar für diese Zeit und das Glück, sie mit meiner Familie verbringen zu dürfen. Es ist wichtig und gleichzeitig so schön, sich zu Hause und willkommen zu fühlen. Die Bindung zur Familie gehört zu den wertvollsten Dingen im Leben, die man nicht genug schätzen kann. Zeit mit ihr zu verbringen ist nicht nur wichtig, sondern ein großartiges Geschenk, denn leider ist sie begrenzt. Aber daran möchte ich nicht einmal denken, sondern sie einfach nur genießen. Und das habe ich!

Was tat mir in diese Zeit außerdem gut und kann ich davon vielleicht etwas auch in der Ferne fortsetzen? Die Arbeit auf ein Mindestmaß zurückschrauben wie im Urlaub wird wohl nicht gelingen, aber vielleicht schaffe ich es dennoch ab und an etwas Tempo herauszunehmen. Anfangs ging mir zu Hause alles viel zu langsam, z.B. das beinahe tägliche Einkaufen erschien mir als Zeitverschwendung, auch wenn es wohl viel vernünftiger ist frisch und dafür weniger zu kaufen. Bereits gegen Ende meiner Zeit zu Hause hatte ich mich aber an den anderen Rhythmus gewöhnt. Auch geregelte Tagesabläufe und Nahrungsaufnahmen gab es plötzlich wieder – statt einem schnellen Kaffee am Morgen wartete ein entspanntes Frühstück. Mittags folgten keine riesigen unverdaulichen Massen aus der Kantine, deren Verdauung bis in den späten Nachmittag alles lahmlegt, sondern eine kleinere Portion, die vollkommen ausreicht und weniger lähmt und ermüdet und falls doch, tat ein kurzes Nickerchen unheimlich gut. Ausschlafen – ganz wichtig! Die Schwerpunkte auf andere Dinge zu verlagern, die mindestens genauso wichtig sind, wie Zeit für die Familie, Freunde und Bekannte, aber auch mehr Zeit für Bewegung – Spaziergänge an der frischen Luft für die Vitalität, um mit Neugierde die Heimat (wieder neu) zu entdecken, vielleicht die eine oder andere Momentaufnahme fotografisch einzufangen und sie zu teilen. Plötzlich tickten die Uhren anders, verschoben sich die Schwerpunkte und das Leben entschleunigte sich. Sicherlich werde ich all’ das nicht beibehalten können, aber ich werde versuchen, mich auf diese Dinge zurückzubesinnen, gerade wenn der Alltag wieder tobt und mir zumindest an den Wochenenden die eine oder andere Auszeit gönnen, nach getaner Arbeit häufiger nach Hause spazieren statt lethargisch mit dem Bus nach Hause zu rollen und bei alledem meine Familie ganz tief im Herzen bei mir tragen.
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Weihnachtsbaumrecycling

Ich weiß ja nicht, wie es euren Weihnachtsbäumen geht, aber unserer ergibt sich dem Frühling bereits mit hängenden Zweigen. Es wird also Zeit sich langsam über seine Verwertung Gedanken zu machen. Angesichts der Außentemperaturen macht verfeuern wohl wenig Sinn, außer man plant einen gemütlichen Stockbrotabend am Feuerkorb. Origineller war die folgende Anregung eines örtlichen Schaufensters. Wie wäre es z.B. mit einer individuellen Silvestergarderobe?! 😉 … Weihnachtsbäume können offensichtlich nicht nur die heimischen Wohnzimmer im zauberhaften Glanz erstrahlen lassen, sondern sie eignen sich auch wunderbar als schmückende Robe. Weihnachtsbäume mal anders….
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