Und weiter geht sie, unsere Südafrika-Gedächtnis-Reise… Heute vor einem Jahr flogen wir von Johannesburg weiter in den Süden und erreichten Kapstadt – ein Urlaub, der an Facetten kaum zu überbieten ist. Angesichts der Größe Südafrikas mag das wenig überraschen, bedenkt man, dass Südafrika 3x so groß ist wie Deutschland, bzw. 14x so groß wie Österreich und dennoch ist es verblüffend. Der Norden (Johannesburg, Pretoria, Mpumalanga) zeigte sich von seiner warmen und trockenen Seite, das Straßenbild war von dunkelhäutigen Einwohnern geprägt. Ganz im Gegensatz hierzu bestach Kapstadt durch seinen weltlichen, modernen Flair, mit überwiegend hellhäutiger Bevölkerung, landschaftlich umgeben vom saftigen Grün, allerdings bei weniger kuscheligen Temperaturen und dennoch weit entfernt vom deutschen Winter. Es wirkte eher wie Frühling, bevor uns die Reise in das Umland Kapstadts führte und damit zu herbstlichen Weinanbaugebieten mit Laubfärbung, vor schneebedeckten Bergmassiven als Kulisse. Es war eine Reise durch die Jahreszeiten im Zeitraffer, die zu verarbeiten eigentlich erst nach der Rückkehr in heimische Gefilde möglich war. Zu mannigfaltig waren die Eindrücke, zu schnell die Abfolge – auf dem Tafelberg, in Museen, am Kap der Guten Hoffnung, im Weinanbaugebiet (bis nach Stellenbosch), entlang der Panoramastraße, vorbei am Clifton Beach, Pinguine besuchen, Zwischenstopp im Botanischen Garten und letzte Souvenirs von der Waterfront als Andenken an das Reiseglück. Auch wenn man selber reisen muss, um die Abenteuer wirklich zu erleben, möchte ich euch dennoch mit ein paar Fotos auf den letzten Teil dieser großartigen Reise mitnehmen. Die Nachahmung wird ausdrücklich empfohlen.
Südafrika
02.06.2014 – Rückblick: Krüger-Nationalpark
Hallo ihr Lieben, eigentlich hatte ich heute vor, euch noch einmal auf eine gedankliche Reise zurück nach Südafrika mitzunehmen, weil es für mich ein unvergesslicher Urlaub war und weil der letzte Beitrag dazu offensichtlich viele von euch interessiert hat. Ich hatte sogar schon angefangen, den Text dazu vorzubereiten, um ihn dann bebildert rauszuschicken, in der Hoffnung, euch und damit letztlich auch mir eine Freude zu bereiten, bevor der Tag eine gemeine Wendung nahm und ich gar keine Lust mehr darauf hatte, ihn fertigzustellen. Warum? Ja, das hättet ihr jetzt gerne gewusst, was?! Aber nein, so gut kennen wir uns dann doch noch nicht und außerdem ist es eine solche Sauerei, dass es hier bei meinen kleinen Glücksmomenten definitiv fehl am Platz wäre. Aber statt deprimiert die Tasten ruhen zu lassen, haben mich liebe Menschen bestärkt, weiter positiv nach vorn zu schauen, haben mir ihre Hilfe angeboten und mir (wieder einmal) bewiesen, dass ich mich auf sie verlassen kann, bedingungslos und das ist wohl das höchste Glück, das einem beschert werden kann und dafür bin ich sehr dankbar! Und waren es nicht gerade solche Krisensituationen, die mich hier in diesem Blog nach neuen positiven Blickwinkeln und einer optimistischeren Lebenseinstellung haben suchen lassen? Deswegen werde ich jetzt auch meinen Blogeintrag schreiben, gerade weil es ein schwieriger Abend war und zwar den Menschen zu liebe, die mir am Herzen liegen und für alle anderen:
„I hope karma slaps you in the face before I do.“
So, einmal tief Luft geholt und nun beginnt (endlich) der südafrikanische Blogteil: Bereits am Sonntag habe ich in der Retrospektive von Mpumalanga berichtet – einem atemberaubenden Nationalpark im Norden Südafrikas und natürlich darf auf dieser Route ein Ausflug in den Krüger-Nationalpark nicht fehlen, sicherlich ein ebenso unvergessliches Erlebnis! Ich denke zurück an einen Tag, an dem wir bereits 4Uhr mit müden Augen am Frühstückstisch saßen, nur um im afrikanischen Sonnenaufgang schönster Rot- und Gelbtöne der Wildnis entgegen zu fahren. Auf uns warteten fast 9 Stunden Safari durch den Krüger-Nationalpark, die wir in Höchstspannung und mit geschärftem Blick verbrachten. Wir wurden belohnt und trafen – zum Glück nicht zu nah, aber doch überraschend nah – vier der „Big Five“ und nicht zu vergessen, unzählige Impalas, Giraffen, Zebras, sogar Hyänen, Affen, Wildschweine, Erdmännchen, Krokodile und viele mehr und alles war zum Greifen nah. Es war beeindruckend und auch wenn es jetzt übertrieben klingen mag, aber die Tiere dort in der freien Wildbahn sahen viel schöner aus als ich sie je zuvor gesehen hatte. Die besonderen Fellzeichnungen, das Licht, die Landschaft mit Blick nach Mosambik – einfach traumhaft, daher auch an dieser Stelle noch ein paar Impressionen zu dieser Reise, der ich so viele imposante Eindrücke verdanke und die ich mit einem ganz besonderen Menschen an meiner Seite teilen durfte und nicht nur das: ich bekam auch ganz liebe Zebraeltern dazu.
Reiseglück
Manchmal muss man in Erinnerungen schwelgen (dürfen)! Es gibt viele verschiedene Arten – die schönen, die denkenswerten oder gar bedenklichen, die lustigen, die traurigen, … Diese Aufzählung dürfte – ob ihres Facettenreichtums den Blog sprengen – und doch gehört dieser bunte Strauß, bestehend aus all´ unseren Erinnerungen und Erfahrungen zu uns und unserem Leben, machen uns aus, haben uns geprägt und bereichert – manche davon sofort, manche davon erst später.
Einen riesigen Fundus für einen neuen Erfahrungsschatz bietet das Reisen und das damit verbundene Entdecken von Horizonten – vorzugsweise aus und mit Meeresperspektive – aber vor allem das Erweitern des eigenen Horizonts. Auf den Tag genau vor einem Jahr, bot sich mir die beeindruckendste Aussicht, die ich je gesehen habe. Ich war via Johannesburg in Mpumalanga angekommen und genoss die Aussicht über den Blyde River Canyon und wenn man bedenkt, dass sich der Namenszusatz des Flusses von „bly“ (= Afrikaans für glücklich) ableitet, dann gehört dieses Foto umso mehr in diesen Blog: wegen der unbeschreiblichen Aussicht und dann auch noch schweifenden Blickes über den Fluss des Glücks…
Auch heute habe ich wieder eine Reise unternommen. Wohin? Einfach nur um die Ecke, denn es kommt nicht auf die Kilometer an, die wir dabei zurücklegen, sondern darauf die Augen offen zu halten und unsere Umgebung wahrzunehmen. Kleiner Tipp: nehmt dazu eine Kamera mit, denn dann müsst ihr genauer hinschauen und nehmt viel mehr Dinge wahr, an denen ihr sonst vielleicht achtlos vorübergegangen wärt.