Laufen für muskelkranke Kinder

…weil es einfach gut tut, sich für andere stark zu machen. Die Meisten von uns haben das Glück, einen gesunden Körper zu besitzen. Wie nutzen wir ihn? Gern (auch mal) mit nachlässiger Bequemlichkeit und Raubbau. Ich möchte mich da gar nicht ausnehmen. Grund genug mal die Kiste hoch zu hieven und beim Kemnader Burglauf eine Runde um den See zu laufen. Am Ende hatten alle was davon, denn geschwitzt wurde in netter Gesellschaft und wenn man en passent auch noch seine persönliche Bestzeit knackt, haben am Ende alle gewonnen.

Startet gut in die neue Woche und haltet mich – im buchstäblichen und im übertragenen Sinne – auf dem Laufenden!

Kemnader Burglauf

Natürlich glücklich

… verbinden die Meisten inzwischen (zwangsläufig bis zwanghaft) mit 100% Bio. Hauptsache „ohne“ – ohne Laktose, ohne Gluten, ohne Tier, ohne Kohlenhydrate, ohne…, ohne… Na Prost!… Anstoßen auf diese Trends dann wohl besser auch nur mit Wasser. Da dann aber gern doch wieder mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen. Obst und Gemüse kauen ist ebenfalls aus der Mode geraten. Kleinpüriertes gibt es jetzt nicht mehr nur für Babys, Omis und Opis, sondern nach Belieben zum Quetschen oder Schlürfen. Herrje, aber was für Fruchtzucker da drin ist…! „Natürlich“ ist all das für mich allerdings nicht. Mögen neu (wieder)entdeckte Superfoods unsere Vielfalt auf den Tischen und die Händler bereichern, die kulinarische Kunst des Weglassens stimmt mich dennoch nachdenklich. 

Letztlich ist auch vollkommen egal, was ich finde oder auch nicht. Schließlich kommt es – wie so oft – gerade in Kulinarien auf unser Bauchgefühl an. Worauf habe ich Appetit, was bekommt mir und wie schaffe ich vielleicht eine gesunde Balance in diesem gigantischen Spektrum.

Als ich mich für den Titel „natürlich glücklich“ entschied, bewegten mich – gut gesättigt – aber ganz andere Gedanken. Mir ist aufgefallen, dass sich ganz unbewusst eine andere „back to nature“-Ebene in mein Leben geschlichen hat, die mir gut bekommt und die ich deshalb als Memo an mich und vielleicht auch als Anregung für euch festhalte.

Bringen wir etwas Licht ins Dunkel: Durch eine berufliche Veränderung bin ich momentan gezwungen, zeitig aufzustehen. So weit nichts Ungewöhnliches, sondern der Alltag Vieler. Aber ich habe es tatsächlich geschafft, meinen Rhythmus an die Lichtverhältnisse anzupassen und das bekommt mir momentan sehr gut. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sich der Schlafrhythmus durch den bewussten Einbezug der Lichtverhältnisse für den Körper natürlich(er) und deshalb auch „richtig“ anfühlt. Ich merke nur, dass die reduzierte Reiz- bzw. Lichtüberflutung dabei sehr hilfreich ist. 

Den ganzen Tag hängen wir vor künstlichen Lichtquellen, flimmernden Bildschirmen in hell erleuchteten Räumen und nehmen den Sonnenuntergang für gewöhnlich nicht einmal mehr wirklich wahr. Das Müdigkeitsgefühl setzt verzögert ein und unser Schlafrhythmus verschiebt sich. 

Vielleicht probiert ihr einfach mal aus, was passiert, wenn ihr die künstlichen Lichtquellen reduziert. Statt TV, Mails checken und SMS schicken im hell erleuchteten Wohnzimmer vielleicht einfach mal kein vollkommen abgedunkeltes Zimmer, nur eine Nachtischlampe oder Kerze(n) und ein gutes Buch?! Bei mir wirkt das Wunder zum Abschalten, Runterfahren und zum „rechtzeitig“ Müde werden, um auf genügend Schlaf zu kommen. Dieser Effekt begünstigt einen weiteren, denn durch die Vorverlagerung der Schlafenszeiten bin ich nicht nur zeitiger auf, sondern tatsächlich auch wach. 

Neuerdings gönne ich mir vor der Arbeit einen ausgiebigen Spaziergang durch die verschlafene Stadt – Zeit alles erwachen zu sehen, Zeit mich zu bewegen, den Kopf freizubekommen. Es tut einfach so unglaublich gut draußen an der frischen Luft zu sein, dass ich mich bereits nach noch mehr davon nach Feierabend sehne, weil das Leben eben nicht zu Hause, abgeschottet hinter Rollläden stattfindet, sondern draußen. Die dabei gemachten Entdeckungen und Bekanntschaften machen „natürlich glücklich“ und kosten keinen Cent. Im Gegenteil, gestern fand ich 10Ct, heute einen Glückscent. Außerdem habe ich mit meinen morgendlichen Schritten direkt den Stoffwechsel angekurbelt und mir direkt ein paar Freikalorien verdient, damit ich später nicht doch „ohne alles“ nehmen muss.

Manege auf!

Manchmal ist es wirklich kurios, zu welchen akrobatischen Höchstleistungen unsere Gedanken und Gefühle fähig sind. Sie schlagen munter Purzelbäume bis uns ganz schwindlig wird in der Manege des Lebens, in der wir uns gegen Löwen behaupten, dann und wann (un)freiwillig die Clownsnase zur Belustigung der anderen aufsetzen, plötzlich im Rampenlicht stehen – mal in der Hauptrolle als Dompteur, mal als Zuschauer.

Dabei können wir selbst das Programmheft schreiben. In welche Rolle möchte ich schlüpfen? Wer möchte ich sein? Dompteur oder trauriger Clown, belustigender Showact oder stiller Zuschauer?

Ich bin momentan wieder als Dompteur unterwegs, lasse die teils schüchternen, teils wildgewordenen Tierbabys für ihre Erprobungsphase aus den Käfigen und versuche ihnen Wege in die Mange zu zeigen, gönne ihnen ihre Abenteuer und passe auf, dass beide Seiten überleben – die jungen Hüpfer und der Dompteur.  Und ja, es macht Spaß, ihnen das Laufen zu lernen, ihre Instinkte zu schärfen und es erfüllt mich auch ein wenig mit Stolz, sie, aber auch mich, daran wachsen zu sehen.

Dabei bin ich eigentlich gar kein geborener Dompteur, sondern jemand, der sich für diese Rolle entschieden hat, der irgendwann über seinen Schatten gesprungen ist, obwohl er sich manchmal eher wie ein Löwenbaby fühlt, das gern selbst ein wenig Anleitung hätte. Aber möchte ich das wirklich dauerhaft sein und bleiben? Manchmal muss man eben durch den brennenden Reifen springen, wenn man herausfinden möchte, was auf der anderen Seite wartet. Natürlich kann man sich daran verbrennen, aber vielleicht geht es auch einfach gut und es wartet eine vollkommen andere Welt. Gesprungen. Gelandet. Weder verbrannt, noch in der Luft zerrissen. Und da stehe ich nun und schwinge meine verbale Peitsche zum Wohle meiner Welpen.

Manege auf!

*Für diesen Beitrag mussten keine Tiere leiden, sondern lediglich im übertragenen Sinne herhalten.

Laufmasche alias challenge yourself

Burger essen und sich dabei eine ganz schöne Suppe einbrocken – das kann ich gut. Das sind bekanntlich die besten Momente, in denen Diät-Vorsätze gefasst oder ähnliche Narrheiten beschlossen werden. So oder so ähnlich war es auch vor fast einem Jahr als ich beschloss, eine Freundin zu einem Wettkampf zu begleiten. Aus passiv wurde aktiv, aus 5km der dritte Platz in meiner Alterskategorie – ganz spontan, quasi aus dem Stehgreif.

Einige sporadische Wettkämpfe folgten, um zumindest zu diesen Anlässen in die Turnschuhe schlüpfen zu müssen, damit das Startgeld nicht irgendwo versickert. Während ich mich noch vor einer Woche – ohne vorheriges Training – nach einer Stunde über die 10km-Ziellinie hechelte, dankbar für den gewonnenen Freistart, das motivierende Rahmenprogramm und dem damit verbundenen Schubs von der Couch bzw. dem Bürostuhl, liegt die Messlatte nun um Einiges höher.

Im letzten Jahr haben wir noch zu dritt den Halbmarathon am 3. Oktober als Staffel bestritten. Nun wollen wir beide es tatsächlich allein versuchen. Ziel ist es, diesen Lauf irgendwie durchzustehen. Wir haben drei Stunden Zeit, um ins Ziel zu schnecken, denn dann kommt der Besenwagen. Ich werde es mir zur Aufgabe machen, das Feld von hinten im Blick zu behalten, damit wir niemanden verlieren. Ob ich es schaffen werde? Keine Ahnung. Dieses Vorhaben lässt genügend Raum für begründete Zweifel. Aber wisst ihr was, wenn ich es nicht versuche, werde ich genau das nie erfahren.

Euren Zuspruch, eure Tipps und Unterstützung kann ich trotzdem sehr gut gebrauchen.