Reise
Winter is coming…
Der frühe Vogel…
Rückkehr
Warum begeben wir uns auf eine Reise? Meist geht es darum, neue Welten zu entdecken, Abenteuer zu erleben und zu bestehen, unseren Horizont zu erweitern oder einfach nur um etwas Kraft zu tanken, abzuschalten und zu genießen. Wir sammeln unsere Reiseerfahrungen und kehren bereichert zurück.
Ich hingegen war nicht aufgebrochen, um reich an Erfahrungen oder mit (im)materiellen Reiseschätzen aller Art an den Ausgangspunkt zurückzukehren. Ich wollte am Reiseziel verweilen. Dort wollte ich ankommen, statt nur hindurch zu reisen. Nun bin ich ohne diesem Gefühl nach gut zwei Wochen wieder an den Ausgangspunkt zurückgekehrt. Mission gescheitert?
Wie so oft im Leben kommt es wohl auf die Betrachtungsweise – auf die Perspektive an. Was, wenn es nur ein Zwischenstopp auf der abenteuerlichen Reise unseres Lebens sein sollte? Sind wir nur deshalb gescheitert, wenn wir an einem Etappenziel nicht das gefunden haben, was wir (vielleicht zu krampfhaft) gesucht haben? Ich denke, wenn sich das richtige Gefühl nicht einstellen will, dann sind wir einfach noch nicht an unserem Ziel angelangt.
Umso schöner ist es, wenn man zurückkehrt und mit offenen Armen empfangen wird. Wenn ein Kollege trotz seines Urlaubs und seines 80km entfernten Wohnortes (mit glücksspendender Schokolade) auf Arbeit kommt, nur um mich in die Arme schließen zu können, weil er eben nicht nur ein Kollege, sondern auch ein treuer Freund ist. Dabei war er nur der Erste, nicht aber der Einzige, der sich so über unser Wiedersehen gefreut hat.
Manchmal ist das Leben wirklich bizarr. Ich zog aus, um anzukommen. Doch statt anzukommen, wollte ich nur noch zurückkehren. Nun bin ich nicht nur zurückgekehrt, sondern angekommen, angekommen bei Freunden, die mein Leben so unglaublich bereichern.
Zu zweit die Welt erkunden…
#Montag-Morgen-Motivation
Und wieder liegt eine neue Woche mit neuen Möglichkeiten vor uns und sie beginnt direkt mit einem – hoffentlich Glücks spendenden – Montag dem 13ten. Während die Fußballfans nach dem Glücksschweini-Tor noch müde aber glücklich aus der Wäsche gucken und das momentan leicht am Wasser gebaute Wetter emsig Glückstränen vergießt, greifen auch wir zum ersten feuchtfröhlichen Kaffee des Tages. In meinem Fall ist es weniger das Koffein als vielmehr die Vorfreude, die mich heute antreibt – die Vorfreude, liebe und geliebte Menschen wiedersehen zu können, nachdem uns eine – gefühlt viel zu lange – urlaubsbedingte Abwesenheit voneinander trennte. Es ist zwar schön, die Lieben an traumhaften, exotischen, malerischen oder einfach nur erholsamen Plätzen zu wissen, aber noch schöner ist das Wiedersehen und der Austausch über all das Erlebte, über die kleinen und großen Abenteuer, Pleiten, Pech und Pannen, über Glücksmomente und dem meist viel zu schnell wieder einkehrenden Alltag. Getoppt werden kann diese gemeinsame gedankliche Urlaubsreise nur von der Aussicht, alle künftigen Herausforderungen nun wieder gemeinsam er- und durchleben zu können, mit all ihren dramatischen Pointen, Freuden(tränen), Höhepunkten und Tiefflügen, (un)freiwilligen Loopings, wahlweise mit Aufwind, wahlweise von Sturm und Unwetter verweht und verwirbelt, nun aber wieder unter dem schützenden (Regen-)Schirm der Freundschaft.
Gefühlsklimawandel der Vielleichtgeneration
Say NO to regret
and YES to taking a chance.
(Brad Montague)
Erst findet man sich anziehend, irgendwann ausziehend und dann ist es eine Frage des Mutes, wie es weitergehen könnte. Die Palette der sich bietenden Möglichkeiten ist genauso groß wie die Wenn und Abers, bestärkt durch die Ansichten der Vielleichtgeneration, die allzu häufig keinen gesonderten Vorteil darin erblickt, sich festlegen zu müssen. Im Gepäck die bereits gemachten Erfahrungen, durchmischt mit Träumen und Illusionen und in einer kleinen Seitentasche ganz tief unter dem Butterbrotpapier verborgen, die nicht minder zerknüllte Hoffnung – unsere Grundausstattung für die Reise durch’s Leben als Backpacker mit dem Nötigsten ausgestattet auf der Suche nach Reisegefährten für Etappenziele. Die Versuchungen am Wegesrand sind süß – Beeren, Früchte, vielversprechende Abzweigungen, Zwischenstopps für eine Auszeit mit oder ohne Wanderkarte, planmäßig planlos. Höchstens ein Seitenblick auf die Schwäne des benachbarten Teichs, die ihr gesamtes Leben zusammenbleiben – Gefühlsklimawandel. Abgebrüht, leicht unterkühlt steuern wir der emotionalen Erderwärmung entgegen und wundern uns, dass Tornados und Windhosen über’s Land fegen, wenn beide Fronten aufeinanderprallen. Aus unseren Schutzhütten heraus schauen wir abwartend dem Wetterspektakel entgegen und hoffen, dass sich die Wettervorhersage erfüllt. Es ist Juni. Es ist Sommer. Sonnig, heiß, ein kurzes aber kräftiges Gewitter. Sind es nicht gerade die Wetterkapriolen, die unser Leben ordentlich aufrütteln, die dem Jahr seine Jahreszeiten und Konturen verleihen? Nochmal: Es ist Sommer. Also raus mit euch aus den Schutzbauten, wenn ihr an euer Ziel gelangen wollt. Lasst euch das Abenteuer nicht entgehen. Wie sonst wollt ihr dort ankommen, wenn ihr verbarrikadiert in euren wenig komfortablen Schutzhäuschen ausharrt und auf den großen Knall wartet, der vielleicht gar nicht kommt. Irgendwann werden wir alle einmal im Regen stehen, aber wer nicht losgeht kann auch keine wärmenden Sonnenstrahlen finden.
Magdeburg
Neulich erzählte mir jemand, dass Sachsen-Anhalt das Bundesland sei, was die Wenigsten kennen, obwohl es so viel zu bieten hat. Vom wunderschönen Harz habe ich euch bereits mehrfach berichtet, aber wie sieht es eigentlich mit der Landeshauptstadt aus? Als mich Kollegen neulich fragten, ob Maaaaaaagdeburg denn eigentlich eine schöne Stadt sei, ertappte auch ich mich dabei, dass ich das gar nicht so recht beurteilen konnte. Zu lange war ich nicht mehr dort oder habe nur die beiden großen Einkaufszentren bzw. die unmittelbare Umgebung des Hauptbahnhofs wahrgenommen. Aber Magdeburg darauf zu reduzieren würde einfach viel zu kurz greifen. Gestern hatte ich die Möglichkeit die Stadt mal wieder intensiver zu erkunden, mir Zeit zu nehmen, um durch die überraschend vielen grünen Inseln der Stadt zu schlendern, Sonnenstrahlen entlang des Elbufers zu erhaschen und in Erinnerungen abzutauchen. Die Domstadt mit ihren wunderschönen Jugendstilvillen gesäumten Alleen empfing mich mit einer großen Auswahl an verträumten Plätzen, die zum Verweilen einluden. Viele Restaurants und Cafés öffneten den Besuchern ihre Pforten und ließen das weite Spektrum der dahinter verborgenen kulinarischen Genüsse erahnen. Auf meiner Erkundung zog es mich in einen Strudelhof, der mich mit selbstgemachtem Birnenstrudel und einem Melange in österreichisches Flair hüllte. In Sachsen-Anhalt ist eben Vieles möglich, wenn man weiß, wo man danach suchen muss und es blieb nicht die einzige Überraschung des Tages… 🙂
Meine Handyschnappschüsse des gestrigen Tages
Reise des Herzens
Die Gründe für eine Reise können vielfältig sein. In den letzten Wochen verschlug es mich quer durch den Pott, um benachbarte Städte zu erkunden, meine Umgebung zu erforschen, unter Leute zu kommen, Eindrücke und Erlebnisse zu sammeln. Auch heute habe ich mich wieder auf den Weg gemacht – dieses Mal aber nicht, um Neues zu erkunden, sondern um zu Altbewährtem zurückzukehren. Nach 5 1/2 Stunden Sitzplatzyoga im IC auf wechselhafter Suche nach einer geeigneten Schlafposition (gefühlt um 360Grad pro Stunde rotierend), erreichte ich meine Heimat. In den letzten Jahren war ich immer seltener dort hin zurückgekehrt, nun aber zögerte ich nicht eine Sekunde, um meinen Lieben zur Seite zu eilen, die mich nun dringend brauchen. Plötzlich war es kein Problem den Terminkalender in die Ecke zu pfeffern, Planungen über den Haufen zu werfen und stundenlang quer durch Deutschland zu brettern. Na also, geht doch. Warum zögern wir nur so lange, warum überdenken wir nicht häufiger unsere Prioritäten, wieso bedarf es erst solcher Ausnahmesituationen, damit uns bewusst wird, was wirklich wichtig ist?! Das sind sie wohl, die Lektionen des Lebens, die unfreiwilligen Lehrstunden, die wir ungefragt in unseren Stundenplan eingetragen bekommen während wir uns in nicht endenden Ferien der Schicksalsschläge wähnen.
Ich kann den Lauf der Dinge nicht aufhalten und auch wenn offiziell noch keiner die Richtung kennt, werfen die Wegweiser ihre düsteren Schatten bereits voraus. Aber wenn es Schatten gibt, dann gibt es auch Sonne und wenn ich könnte, würde ich den schönsten Sonnenplatz dauerhaft für meine Liebsten reservieren. Aber selbst einem deutschen Touri gelingt das (mit und ohne Handtuch) nicht immer. Ich kann also nichts weiter tun als Mut zu machen, Hoffnung zu streuen und versuchen, mit meinem Lächeln anzustecken und auf diese Weise Kraft zu spenden. All das ist mir viel zu wenig und zugleich ist es alles, was ich tun kann und worum ich mich in den letzten 19 Stunden bemüht habe. Gelohnt hatte es sich bereits als die erste Freudenträne kullerte, allein weil ich da war.
20.03. – Tag des Glücks
20. März 2016 oder auch „The International Day Of Happiness“. Wann sollte er auch sonst liegen, der Tag des Glücklichseins, wenn nicht am Frühlingsanfang?! Keine Zeit birgt so viel Hoffnung, blumige Zeichen des Neuanfangs und des Erwachens, aufkeimende Freude über die ersten kitzelnden Sonnenstrahlen, die Frühlingsgefühle und Gemüter in Wallung bringen können, einsetzendes Vogelgezwitscher, länger werdende Tage, die uns statt der schrillen Weckertöne am Morgen sanft begrüßen… Ich finde den Tag des Glücks vortrefflich platziert. Erfreuen wir uns an ihm!
Dank des sanften Schienbeintritts meines Körpers, der mich durch eine kleine aber feine Erkältung vom Durcharbeiten abhält, habe ich beschlossen, mich nicht darüber zu ärgern, denn irgendwie hat er ja Recht und irgendwie sollte ich ihm sogar dankbar sein, wenn er heimlich an der Handbremse zieht. Ich habe also beschlossen, mich am Tag des Glücks in meine Höhle (bis zur Nasenspitze unter die Decke) zu verkriechen, (auch wenn mit dem einsetzendem Frühling die Hummeln in meinem Hintern aktiver werden zu scheinen), und mich umgeben von allen Erkältungsmittelchen von hier aus auf Reisen zu begeben. Win-win für beide: Ruhe für den Körper und Rastlosigkeit für den Kopf. Schlimm genug, dass ich es erst jetzt schaffe, das Buch zur Hand zu nehmen, auf dessen Lektüre ich mich seit meinem Geburtstag freue! Denn welche Kombination könnte reizvoller und zugleich passender sein als das Reiseglück. Maike van den Boom – welch‘ treffender „niederdeutscher“ Spagat – bereist ausgehend von der „World Database of Happiness“ die 13 glücklichsten Länder der Welt. Überraschenderweise findet sich Buthan (mit dem wohl größten Bruttosozialglück) nicht auf ihrer Reiseroute. Diese führt sie stattdessen von Dänemark nach Island in die Schweiz, über Finnland weiter nach Mexiko, Norwegen, Kanada, Panama, Schweden, Australien und Kolumbien bis nach Luxemburg. Bereits diese Auswahl überraschte mich und lässt mich die Lektüre mit Hochspannung erwarten, da ich bislang nur 2 Länder hiervon persönlich bereist habe.
Ganz gleich, wohin es euch heute verschlägt – ich wünsche euch allen einen grandiosen Tag des Glücks! Oder wie die Isländer zum Abschied sagen: „Vertu sæl/l“ = Geh‘ glücklich!