2020

2020 ist verstrichen. Für Viele war es ein bedeutungsvolles Jahr – geprägt von neuartigen Herausforderungen, geformt von gesundheitlichen Tragödien, gesteigert durch wirtschaftliche Einschnitte und persönliche Einbußen im menschlich entrücktem Beisammensein. Wir Alle wurden auf unterschiedlichen Ebenen mit unterschiedlicher Intensität von diesen oder ähnlichen Veränderungen überrascht, manches Mal sogar überwältigt. Ungläubig blicken wir auf das verstrichene Jahr zurück und ganz gleich, ob laut oder leise, resignierend oder tösend, alle wirken unzufrieden, weil das Jahr anders verlaufen ist als gewünscht und auch das Nächste bereits seine Schatten vorauswirft.

Wir können uns nun entscheiden, uns dem unsichtbaren Gespenst machtlos zu ergeben, oder wir versuchen, der Düsternis einen kleinen Lichstrahl entgegen zu setzen, ein kleines Flämmchen der Hoffnung, der Zuversicht und der Dankbarkeit. Ohne den Schatten zu leugnen, habe ich mich Silvester dazu entschieden, zwar nicht die Raketen, dafür aber das Erlebte etwas heller strahlen zu lassen. Und siehe da, meine Erinnerungen begannen zu funkeln. Versteckt unter der Last, die wir alle geschultert haben, schauten Glücksmomente hervor. Ich bin gesund geblieben – keine Selbstverständlichkeit – wie uns das Jahr eindrücklich vor Augen geführt hat. Meine letzten universitären „Scheine“ vor der Masterarbeit konnte ich, trotz einer ungewöhnlichen Mischung aus Distanzunterricht, Präsenzklausuren, Seminararbeit, mündlicher Prüfung und Vollzeitstelle, mit Bravour bewältigen. Erstaunlicherweise blieb daneben auch noch Zeit für 943,49 Laufkilometer und hatte ich den Gewichtsverlust von 12kg schon erwähnt, (na gut, wenn wir den weihnachtlichen Plätzchenbauch abziehen: 10 kg).

Natürlich erlebte ich Einschränkungen in 2020, die etwa meine Reiselust ausbremsten, aber endlich hatte ich Gelegenheit, meine nähere Umgebung zu erkunden, Straßen und Wege zu begehen, die ich zuvor nie beschritten hatte, obwohl sie teilweise nur einen Katzensprung entfernt sind. Ich habe Wälder entdeckt, spannende Pfade, gemütliche Wohngegenden, lustige Dekorationen und bunte Eindrücke gesammelt.

Auch mir fiel die auferlegte Trennung zu Freunden und der Familie schwer, aber ich tat es, auch um sie zu schützen, weil sie und ihr Wohlergehen mir wichtig sind. Die (selbst) auferlegten Schutzmaßnahmen können vielleicht regulieren, wie nah wir uns geografisch kommen, nicht aber, wie nah wir uns in unserem Herzen sind. Gemeinsam Zeit zu verbringen, ist unendlich wertvoll und ich glaube, wir werden es künftig noch mehr zu schätzen wissen, die gemeinsamen Momente intensiver erleben und bis dahin bin ich dankbar für all die technischen Innovationen, die uns das Warten auf die Brieftaube erspart und mit einem Tastenklick eine virtuelle Umarmung, aufmunternde Worte versenden oder an Neuigkeiten teilhaben lässt.

Auch wenn der geknuddelte Kreis damit deutlich schrumpfte, blieb immer Platz für den oder die berühmte „Plus 1“ und während diese Konstellation wahlweise die Scheidungs- oder Geburtenquote nach oben treibt, verlieh es unserer Beziehung eine neue Intensität der Zweisamkeit. Das Grundrauschen des Alltags wurde leiser, die Betriebsamkeit im Außen wurde ruhiger, die gemeinsamen Erfahrungen zahlreicher, die Verlässlichkeit in stürmischen Zeiten erprobter, der gebotene Rückzugsort geschätzer und vertrauter und auch wenn ich die Zeit allein noch immer sehr genießen kann, ohne mich einsam zu fühlen, so kehre ich mindestens genauso gern zurück in (m)einen lieb gewonnenen sicheren Hafen, der mir Halt in verrückten Zeiten wie diesen bietet und hoffentlich bald auch wieder einen Ausgangspunkt für neue verrückte Unternehmungen.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr – besonders in schweren Zeiten – den Fokus auf die schönen Dinge bewahren könnt.

Glaubt an Wunder. Jeden Tag!

Op-tee-mismus

An manchen Tagen ist es gar nicht so leicht, die Zuversicht heraufzubeschwören, sich an die Wirkung von Dankbarkeit zu erinnern und an die vielen schönen Überraschungen zu glauben, die das Leben bereithält. Nachdem der erste Kaffee durch den Körper geflossen war, die Dusche zaghafte, belebende Erfolge verzeichnet hatte, der Blick auf den Wetterbericht – statt mit Verachtung gestraft – als gegeben akzeptiert wurde, fiel es schon ein wenig leichter, den Tag zu beginnen. Und tatsächlich, auch das Gesetz der Anziehung scheint das Weckerläuten vernommen zu haben. Es begrüßte mich beim Verlassen der Wohnung mit einer Überraschung an der Türklinke und brachte mich damit zum Strahlen. Das baumelnde Päckchen Tee aus Sri Lanka hatte meinen „Op-tee-mismus“ geweckt. Ein Geschenk, das mich zugleich selbst in Reiseerinnerungen versetzte. Dieses Lächeln trug ich den Berg zum Büro hinauf, wo ich statt mit drohendem Regen von einer aufreißenden Wolkendecke für meine Entscheidung entlohnt wurde, den vielleicht etwas anstrengenderen Spaziergang zu wählen, statt die Fahrt mit dem Bus. Die Freude über diesen Tagesstart konnte damit zwar weder buchstäblich, noch tatsächlich den zu bewältigenden Berg versetzen. Dafür konnte sie einen ungeahnten Weg in einen Tag voller Überraschungen ebnen…

Aus der Not eine Tugend machen

Was wäre das Osterfest ohne Ostereier?! Sie bilden nicht nur einen wichtigen kulinarischen Bestandteil, sondern auch eine zentrale Grundvoraussetzung für kaum wegzudenkende Disziplinen wie das Eiertrudeln – ein H-ei-light aus meinen Kindertagen, wenn aus dem Kullern Weit- und Zielwürfe wurden, nachdem sich die extra präparierten Eier (Kochzeit von mindestens 30Minuten – denn wer möchte schon verlieren – und am besten noch mit Folie be- bzw. umklebt) als nahezu unkaputtbar erwiesen.

Also her mit den Eiern. Kaufen? Nix da! Schön brav färben wie eh und je. Ist ja auch nicht schwer…. Pah, denkste.

Schritt 1: Eier kochen.

Piksen wir sie mal besser nicht in den Po, damit später die Farbe nicht mehr als nötig durchsickert – Kardinalfehler. Das Ganze sah dann hinterher nämlich so aus:

Aber wie sagt Oma immer so schön: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Also habe ich kurzerhand den Boss der Gang gekürt und mich dabei schlapp gelacht:

Die restlichen Eier wurden dann einfach eher als gedacht ihrem mittelbaren Daseinszweck zugeführt – Eiersalat, Avocado und Ei, Chefsalat, Ei auf Brot/Brötchen…. die Varianten sind bekanntlich vielfältig. Dann halt Schritt 3 ohne Schritt 2.

Bunte Eier gibt es natürlich trotzdem!

Ich wünsche euch allen lustige Osterf-EIER-Tage mit vielen kunterbunten Überraschungen, geselligen Stunden, ob am wärmenden Osterfeuer oder mit Likörchen im Bauch – habt einfach eine schöne Zeit!

 

Wunder

Fasziniert vom gestrigen Naturschauspiel zückte ich mein Handy und versuchte das Licht, die Wolken, die Stimmung dieses Moments einzufangen. Unglaublich, welche Wunder die Natur jeden Tag vollbringt. Wenn ich mir vorstelle, dass meine beste Freundin in zwei Wochen zwei süßen Wundern das Leben und jede Menge Liebe schenken wird, dann ist das nur ein kleiner Ausschnitt der Wunder, die jeden Tag, jeden Moment, jede Sekunde geschehen.

Lasst euch von den zahlreichen kleinen und großen Wundern da draußen überraschen und anstecken. Mit ein wenig Geduld und Zuversicht werden sie sich zeigen, verpackt in kleinen und vielleicht sogar größeren Glücksmomenten.

 

Surprise, surprise

Quelle: Flow, A year of tiny pleasures, calendar 2016
 by Deborah van der Schaaf, 15 January

Ich habe gerade in meinem Kalender vom letzten Jahr geblättert. Darin deutete das Kalenderblatt zum heutigen Tag  auf eine unerwartete Überraschung. Ob das wohl ein Zeichen ist?!

Möge dieser Wintersonntag zahlreiche überraschende Glücksmomente für uns alle bereithalten und unser Leben bereichern!

Berichtet gern, wenn euch etwas Schönes widerfahren ist. Da draußen wartet so viel mehr als wir vermuten – also warum nicht auch auf uns? Vielleicht macht es sich gerade schon auf den Weg, genau in diesem Moment. Öffnen wir ihm die Tür und lassen das Glück ein oder gehen wir ihm einfach ein Stück entgegen. Zuversicht und Optimismus sollen ein hervorragendes Lockmittel sein.

In diesem Sinne, bleibt einfach glücklich!

NeujahrsvorSÄTZE

Floskel hier, halbherziger Wunsch da – nein, Neujahrsvorsätze habe ich nicht und laufe damit auch nicht Gefahr, statt Neujahrsvorsätze (noch) Vorjahrsvorsätze zu haben. Hervorragend. Während die Einen aufhören zu qualmen und schielende Blicke Richtung Bauch ertragen müssen, können die Anderen ihre Blicke auf den eigenen Bauch nicht mehr ertragen und schubsen die Kohlenhydrate von ihren Tellern. Ist der Anblick nicht köstlich? Ich lehne mich – still und leise über die schlechten Erfolgsquoten für Neujahrsvorsätze sinnierend – zurück und lasse sie machen…. bis Mitte Januar, okay, Mitte Februar. Und während alle so herrlich mit sich selbst beschäftigt sind, habe ich Zeit, mir über die wirklich wichtigen Dinge im Leben Gedanken zu machen. Ich glaube, ich möchte dieses Jahr einfach nur glücklich sein, mich (wieder) stärker auf die Dinge konzentrieren, die mir gut tun und das gute Gefühl mit allen teilen, die mir wichtig sind. Möge der heutige Abend mit meinem besten Freund und ein selbstgebastelter Liebesbrief in meinem Briefkasten bei meiner Rückkehr nur die Vorboten gewesen sein. Ich glaube fest daran und heiße die selbsterfüllende Prophezeiung in meinem Leben herzlich willkommen!

In diesem Sinne, bleibt einfach glücklich!

Sommersonnige Stimmung

Es gibt Tage, da ist irgendwie der Wurm drin und plötzlich wacht man auf und weiß, alles wird gut. Die einsetzende Wärme an diesem bevorstehenden Hochsommertag lockte mich pünktlich aus dem Bett, ließ mich der Sonne entgegenstrahlen und zuversichtlich in den Tag starten. Statt zum luftig leichten Kleid, griff ich zu einem engeren roten. Ich finde, bei Temperaturen bis zu 36 Grad ist alles erlaubt und der Verzicht auf meine heimische Arbeitsbekleidung zu dieser Jahreszeit ist Zugeständnis genug. Also immerhin Kleid statt Bikini. (Was kann es mich da scheren, ob ein BH drunter passt oder nicht?! Es ist vollkommen blickdicht. Es herrscht Hitze – perfekte Ausrede, oder?! Außerdem bin ich in einem Alter bzw. in der glücklichen Lage, dass es wirklich niemanden auffallen wird. In 20 Jahren sieht das vielleicht schon ganz anders aus – ein Grund mehr.)

Zuversicht und Mut – statt leicht grummelnder Tagesbeginn und es wirkt!!!! Plötzlich lief alles rund und das galt sogar für mein Internet, das mich in den letzten Tagen so fürchterlich hat hängen lassen. (Pessimisten würden jetzt sagen, klar, heute soll ja auch der neue Router kommen, logisch, dass es plötzlich doch wieder funktioniert. Aber ich freue mich, dass ich das Ding dann einfach in der Kiste lassen kann. Kommt ja in den nächsten 10 Tagen eh schon der Nächste – Telefonanbieter!!!!)

Frohen Mutes zog ich also meiner Wege in der unerschütterlichen Vorfreude auf den Tag, unheilstiftenden Vorboten gekonnt ausweichend, motiviert, um fest entschlossen mit der Sonne um die Wette zu strahlen und freudig an’s Tagwerk zu gehen. (Auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich nicht doch der Auslöser für den Auffahrunfall war, der sich auf der gegenüberliegenden Straße ereignete während ich auf den Bus wartete. Im entscheidende Moment habe ich weggesehen – konnte ja keiner ahnen!)

Irgendwie hilft sie eben doch – die positive Grundeinstellung (mit Ausnahme der mich umgebenden Autofahrern vielleicht! 🙂

Ausgezeichnet

In letzter Zeit habe ich bereits viel über die positiven Effekte einer optimistischen Lebenseinstellung geschrieben. In diesem Zusammenhang ging es u.a. um die Bedeutung von SELBSTvertrauen und damit das Vertrauen auf und in die eigene Zukunft durch mehr Zuversicht genauso wie in die eigene Person und damit v.a. in unsere Selbstwirksamkeit. Geschrieben habe ich über diese beiden Punkte, weil ich glaube, dass sie eine wichtige Grundlage bilden – uns ein sicheres Fundament geben, auf dem wir unser Leben errichten können, das uns auch in stürmischen und wankelmütigen Zeiten Halt bietet und die Notwendigkeit sich selbst zu erden scheint mir in der aktuellen schnelllebigen und stressigen Zeit immer wichtiger zu werden. Jeder von uns hat ein solches mehr oder weniger unerschütterliches Fundament und ich versuche gerade vereinzelte Risse in meinem zu kitten, um in schwierigen Zeiten auf eine gesunde Basis zurückgreifen zu können. Auch wenn es dabei v.a. um unsere Sicht der Dinge geht und unsere Selbsteinschätzung, denn hey, ich bin von Natur aus schon nur 1,59m, ich kann mich nicht noch kleiner machen, kann uns Feedback von außen bei diesem Prozess helfen. Anlässlich meines Geburstages habe ich so viele liebe Glückwünsche erhalten von Leuten, von denen ich es gar nicht erwartet hätte und auch von vielen lieben Lebensbegleitern – von Freunden,der Familie und von Kollegen. Gerührt haben mich nicht nur ihre Geschenke, die mir zeigten wie gut sie mich kennen, sondern auch ihre lieben Worte, z.B. „Bleib einfach wie du bist. So herzlich und liebevoll. Du bist einfach ein Glücksfall für jeden der dich kennenlernen darf.“ oder „Du bist die liebste Freundin, die ich jemals hatte und von all den Dingen, die Du mir in den letzten fünfeinhalb Jahren gegeben hast, würde ich Dir so gerne zumindest etwas zurückgeben“ oder  „meine Schwester im Geiste“ mit ihrer „Happy Birthday Sister-Karte“ als Beilage zu ihren absolut perfekten Geschenken, weil wir uns mittlerweile sogar ohne Worte verstehen u.v.m. Für mich waren es Worte, die berühren, Worte, die unter die Haut gehen und Worte, die mich in einen wohlig weichen Schutzmantel einhüllen, den wir so dringend brauchen, wenn unser Gemüth mal wieder etwas wolkenverhangen dreinschaut.

Aber nicht nur die Gesten der reellen Welt können unser Herz höher schlagen lassen. Inzwischen sind viele auch in der virtuellen Welt zu Hause und wir Blogger mittendrin. Sie lässt die Welt ein wenig näher zusammenrücken und bringt uns Menschen näher, die wir sonst vielleicht nie kennengelernt hätten und nimmt uns gleichzeitig so gefangen, dass wir ab und an den Blick auf die Realität verpassen, wenn wir vor unseren Bildschirmen verharren, gebannt von der Faszination der virtuellen Möglichkeiten. Sie können uns nicht nur faszinieren, sondern auch mobilisieren, anspornen und bestärken. Das Netz hat seine eigenen Regeln und Mechanismen mit vergleichbaren Wirkungen, die sich mit wachsender Vernetzung multiplizieren. Mich hat z.B. Sarah angeschrieben, ob sie einen Beitrag (ausgehend von meinem Blog) veröffentlichen darf und mir ein paar Fragen stellen kann. Ich habe mich über ihr Interesse sehr gefreut. Fast zur selben Zeit erhielt ich wieder einen Liebster Award, um den es in den letzten Monaten wieder ruhiger geworden war, der sich nun aber wieder stärker zu verbreiten scheint. Auch wenn ich den Kettenbriefeffekt (aus den bekannten Gründen) ausbremse und nicht weiternominieren werde, habe ich mich doch über die Auszeichnung von Eva gefreut.

Es gibt so viele schöne Gesten und Ereignisse, an denen man sich erfreuen kann und so vielfältige Varianten, um dem Ausdruck zu verleihen und es zu teilen, positive Dinge, die uns im Alltag begegnen zu verstärken und die Menschen dahinter zu bestärken. Wie wichtig das ist und wie gut das tun kann, merken wir an uns selbst am besten. Also warum nicht noch mehr davon?! Lasst uns ansteckend sein! 🙂
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Glück – alles nur Kopfsache?!

Letzte Woche habe ich mich in einem Beitrag bereits als kleine Pessimistin geoutet, aber zugleich Besserungsbereitschaft gelobt! Grund genug, um der Sache noch einmal auf den Grund zu gehen. In welchen Situationen erkennen wir überhaupt, welcher Gruppe wir angehören? Sind wir eher Optimisten oder Pessimisten?

Am deutlichsten wird unsere Einstellung mit Blick auf (bevorstehende)

EREIGNISSE.

Fürchten wir sie oder erwarten wir sie mit Spannung, um zu zeigen, was in uns steckt?! Gehen wir Herausforderungen lieber aus dem Weg oder nehmen wir sie als Chance uns weiter zu entwickeln dankend an? Pessimisten werden mit sich hadern und zweifeln, ob sie der Situation gewachsen sind. Das muss nicht per se schlecht sein, denn es lässt uns möglicherweise umsichtiger agieren. Auch wenn ein gesunder Respekt nicht verkehrt sein kann, schließlich schützt er uns vor Selbstüberschätzung und lässt uns vorsichtiger agieren, sollten wir Obacht geben, dass er uns nicht ausbremst, zu sehr hadern lässt oder uns verängstigt. Es ist wichtig, dass wir unsere

SELBSTWIRKSAMKEIT

nicht unterschätzen. Während Pessimisten eher dazu tendieren sich quasi sicherheitshalber nicht zu viel zu zutrauen, um einer möglichen Enttäuschung besser Herr zu werden und sich dadurch womöglich selbst verunsichern und blockieren, agieren Optimisten sorgenfreier. Dadurch dass sie keine negativen Gedanken zulassen und an sich und ihre Fähigkeiten glauben, ob zu Recht oder zu Unrecht, treten sie auch anders auf und werden auch von ihrem Umfeld anders wahrgenommen. Das wirklich Bemerkenswerte daran ist, dass oft Beide mit ihren Prophezeiungen Recht haben. Der Grund hierfür liegt in der

SELBSTERFÜLLENDE PROPHEZEIUNG.

Während sich Pessimisten selbst im Weg stehen können, weil sie Herausforderungen aus Angst vor dem Scheitern vielleicht gar nicht erst annehmen, obwohl sie diese durchaus gemeistert hätten, oder es zu zögerlich versuchen, weil sie zu wenig an sich glauben und damit ihrer Selbst- und der Fremdwahrnehmung schaden, gehen Optimisten häufiger erfolgreich aus diesen Situationen hervor, weil sie sich eben nicht selbst blockieren, weil sie vielleicht mehr Herausforderungen annehmen und dadurch bereits statistisch mehr Chancen haben, die sie für sich nutzen können. Natürlich ist auch das keine Garantie dafür, dass stets Alles gelingt, aber darum geht es auch gar nicht, sondern es geht um die Frage, wie man mit derartigen Situationen umgeht. Macht man sich (selbst) aufgrund von Missgeschicken (noch) kleiner oder nutzt man den gewonnenen Erfahrungsschatz, um daran zu wachsen und sich zu verbessern, um mutig die nächste Gelegenheit erfolgreich beim Schopfe zu packen?!

Aber nicht nur mehr oder weniger bevorstehende Ereignisse können uns Kopfschmerzen bereiten – auch wenn der Einritt des befürchteten Ausgangs statistisch sogar relativ unwahrscheinlich ist, sondern auch Überraschungen oder schlimmstenfalls Schicksalsschläge, die selbst für Pessimisten unerwartet kommen. Das nennt sich wohl Leben. Und in genau solchen Momenten werden wir auf die Probe gestellt und müssen zeigen, wie wir mit ihnen umgehen. Wo liegt der Schlüssel des Ganzen? Wie so oft gibt es bestimmt nicht nur die eine Wahrheit oder die einzige Lösung, aber ich denke, eine wichtige Zutat ist die im Blog bereits mehrfach erwähnte

ZUVERSICHT.

Zuversicht, Dinge so anzunehmen wie sie sind, aber auch Zuversicht, dass die Dinge nicht unveränderlich sind und wir alle die Chance haben sie zum Guten zu wenden. All das kann allerdings nur gelingen, wenn wir uns nicht wehklagend in unser Schneckenhäuschen zurückziehen, sondern wenn wir die Dinge aktiv anpacken, an uns und an das Gute in der Sache glauben und auf uns vertrauen. Also traut euch mehr zu und fangt an. Was kann schon schief gehen? Im schlimmsten Fall gewinnen wir an Lebenserfahrung.

 

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Quelle: Märzkalenderblatt aus „2016 Lieblingstage“, GWBI

 

Selbstwirksamkeit

Im letzten Beitrag ging es um den erwachenden Frühling, Neubeginn und Wachstum, (Selbst-)Entfaltung und Chancen für die mutigen Frühblüher, die neugierig ihre Knospen den ersten wärmenden Sonnenstrahlen entgegenstrecken und der damit verbundenen Aufmunterung an uns selbst, es ihnen gleich zu tun. Sich zu öffnen ist nicht für jedermann leicht und doch für jeden machbar. Mögen uns die blumigbunten Farbkleckse der Natur täglich an unsere Entfaltungsmöglichkeiten erinnern.

Der heutige Eintrag knüpft unmittelbar an diese Gedanken und Erlebnisse an und beschäftigt sich mit der Frage: und wie dann weiter? Ein erstes zaghaftes Lächeln, eine vorsichtige Kontaktaufnahme und dann? Viele von uns sind verunsichert, verunsichert mit Blick auf sich selbst, verunsichert durch Sorgen und Ängste und all das nur, weil wir unsere Selbstwirksamkeit unterschätzen. Auch wenn wir gut und gerne ohne diesen Ballast auskommen könnten, ist das bekanntlich leichter gesagt bzw. geschrieben als getan. Viel zu sehr neigen wir dazu in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen. Auch ich muss mich permanent daran erinnern. Am Anfang dieses Blogs stand zwar genau dieser Wunsch nach einem Perspektivenwechsel durch die Wertschätzung der kleinen glücksspendenden Dinge im Leben, die wir viel zu häufig vernachlässigen. Aber auch wenn ich diesen Blog nun schon einige Monate fülle und es mich selbst immer wieder überrascht, wie viele Glücksmomente mir durch mein Leben in dieser Zeit beschert wurden, ist auch ein Blog oder ein einmal gefasster Entschluss kein Automatismus. Auch ich muss mich ganz bewusst darauf besinnen, mich eben nicht mit jener Schwermut in die Sorgen des Alltags sinken zu lassen, auch wenn es gerade wegen seiner Einfachheit so verlockend wirkt sich treiben zu lassen, sich etwas Selbstmitleid und eine große Ration Schokolade zu gönnen. Aber ist dieser Weg tatsächlich der leichteste?

Im Wesentlichen haben wir zwei grundlegende Möglichkeiten mit Herausforderungen umzugehen und diese hängen eng mit unserer persönlichen Grundeinstellung zusammen. Ist das Glas bzw. die Frustschokolade halb voll oder halb leer bzw. sind wir eher Optimisten oder Pessimisten?! Was glaubt ihr, wer von Beiden macht es sich einfacher – die Pessimisten, weil sie von vorherein lieber nicht so viel erwarten und dadurch eventuell weniger enttäuscht werden oder sind es die Optimisten, die an das Gute im Menschen und an das Gute in jeder Situation glauben, die angesichts der gewieften Schicksalsschläge doch schon per definitionem zum Scheitern verurteilt sein müssten?! So betrachtet klingt der Pessimismus in der Tat nach dem geringsten Übel, aber ist das wirklich so? Die Statistik widerlegt es, wenn Optimisten tatsächlich bis zu 7 Jahre älter werden als Pessimisten. Woran kann das liegen? Dafür sprechen könnte, dass Optimisten sorgenfreier durch’s Leben gehen, was ihnen das Herz-Kreislauf-System sicher dankt und auch die Zahl der sorgenvoll durchwachten Nächte dürfte sich schlagartig minimieren, was nicht nur die Konzentrationsfähigkeit steigert, sondern auch die Unfallgefahr senken dürfte. Wenn wir diesen Gedankengang weiterspinnen, könnten wir durch positive Gedanken womöglich nicht nur unsere Lebensqualität verbessern, sondern sogar unsere Lebensdauer steigern. Zumindest klingt auch das nach einem lohnenden Versuch, oder was meint ihr?!
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