Osterlauf

Transportiert: gefärbte Eier und Schokoeier im Bauch

Transportmittel: kurze Beine

Temperatur: sommerlich

Luftfeuchtigkeit: 100% dank Dusche danach

Wohlfühlfaktor: Freude und Stolz darüber, dem Körper etwas Gutes getan zu haben, auch wenn (oder vielleicht gerade sogar weil) es etwas Überzeugungsarbeit bedurfte…

Laufen für muskelkranke Kinder

…weil es einfach gut tut, sich für andere stark zu machen. Die Meisten von uns haben das Glück, einen gesunden Körper zu besitzen. Wie nutzen wir ihn? Gern (auch mal) mit nachlässiger Bequemlichkeit und Raubbau. Ich möchte mich da gar nicht ausnehmen. Grund genug mal die Kiste hoch zu hieven und beim Kemnader Burglauf eine Runde um den See zu laufen. Am Ende hatten alle was davon, denn geschwitzt wurde in netter Gesellschaft und wenn man en passent auch noch seine persönliche Bestzeit knackt, haben am Ende alle gewonnen.

Startet gut in die neue Woche und haltet mich – im buchstäblichen und im übertragenen Sinne – auf dem Laufenden!

Kemnader Burglauf

Tête-à-Tête mit Max

Liebes Essen, was möchtest du mir sagen? Immer wieder zieht es mich zu dir. Keine Sorge, ich höre nicht die Kalorien husten. Ich meine die Stadt, in die es mich auch diese Woche wieder – aus gleichermaßen zufälligem wie glücklichem – Anlass verschlägt.

Vorletzte Woche fand meine Laufserie quer durch den Pott dort ihren Abschluss. Letztes Wochenende war ich auf einem Junggesellinnenabschied in Essen, der (einzig) wegen dem Wohnsitz der Trauzeugin zum Treffpunkt für uns wurde, auch wenn uns außerdem die kindliche Freude am Trampolinspringen lockte. Das freudige Hüpfen bleibt mir allerdings auch diese Woche erhalten. Anlass ist dieses Mal nicht der – im wahrsten und im buchstäblichen Sinne – bewegte und bewegende Tag einer befreundeten Braut, sondern der überraschende Gewinn zweier Konzertkarten für „Eine Nacht in… Essen“ – eine jährlich wiederkehrende Aktion und Tradition unseres lokalen Radiosenders. In diesem Rahmen wird es daher auch ein exklusives Radiokonzert in der Lichtburg geben – in ihrem größten und wohl auch einer der schönsten Kinosäle Deutschlands. Mit einem Fassungsvermögen von 1250 Leuten wird es, im Vergleich zu den sonstigen Konzerthallen, also eher ein Tête-à-Tête mit Max Giesingier – ausschließlich im buchstäblichen und nicht im übertragenen Sinne!

Und wäre das nicht schon besonders genug, freue ich mich mindestens genauso über die Begleitung einer meiner besten Freundinnen! Anlass zum Feiern haben wir allemal. Damit meine ich weniger das wahrscheinlich letzte Doktorandentreffen für mich noch am selben Tag oder das vorrübergehende Abschied nehmen, wenn ich am Folgetag kurz in meine Heimat entschwinde. Der Hauptgrund wird sich im November einstellen. Dann wird nämlich nicht nur ihr Terminkalender, sondern auch sie selbst von dem besten Grund in Beschlag genommen, den man sich vorstellen kann, denn streng genommen gehen wir nicht zu zweit zum Konzert, sondern zu zweieinhalb. Freitag wollen wir endlich diese großartige Nachricht gebührend feiern (auf Sitzplätzen und mit alkoholfreien Cocktails, versteht sich). Vielen Dank, liebe Mareike, dass du uns auf die Gästeliste gesetzt hast!

letzte Woche in Essen… Making of eines JGA

Queen of Tapering

Die Wettkampfsaison ist eröffnet. Wie im letzten Jahr habe ich zuvor nicht trainiert, sondern bin (mehr oder weniger) aus der Kalten an den Start gegangen. Heute gab es keine Ausreden und auch kein Zurück mehr, sondern nur noch Schritt für Schritt nach vorn.

„Tapering“ ist eigentlich eine Bezeichnung dafür, wenn man unmittelbar vor einem Wettkampf einen oder auch zwei Gänge runterschaltet, damit man am Tag X alle Reserven abrufen kann… Nun ja, um ganz sicher zu gehen habe ich das direkt mal auf den Winter und Frühling ausgedehnt, nach einem Blitzstart im Herbst… Immerhin werden die Ruhephasen kürzer, den zuvor lief ich jahrelang nicht mehr und über einen Schönwetter-Hobby-Läufer kam ich nie hinaus, weil ich gar nicht auf die Idee gekommen wäre…

Aber wenn’s läuft, dann läuft’s:  6,5km in 35Min. (Pace: 5,3) – mein schnellster Wettkampf bislang und das erste Mal, dass ich Andere überrundete – ein für mich bis dato unbekanntes Gefühl!

Dieses Mal ist meine Regenerationsphase allerdings extrem kurz, denn Dienstag geht es schon wieder an den Start, aber jetzt habe ich ja die passende Ausrede: (just a) queen of tapering. 😉

Der frühe Vogel kommt in Form

Nichts los? Alltagstrott? Einheitsgrau? … Akzeptieren oder Ändern?

Da ich mir vorgenommen habe wieder aktiver zu werden, war die Entscheidung schnell getroffen. Ich wollte nicht nur etwas ändern, sondern auch etwas bewegen. Warum nicht im buchstäblichen Sinne?

Gesagt. Getan. Ich habe einen Firmenlauf in der Umgebung ausfindig gemacht, einen Sponsor aufgetrieben und ein Team von 7 Leuten mehr oder weniger freiwillig zur Teilnahme (zwangs)rekrutiert. Im Vordergrund standen dabei für mich 3 Hauptgründe:

  1. Teambuilding
  2. einen Grund schaffen, um die eigenen Turnschuhe endlich mal wieder zu entstauben
  3. aus der Komfortzone krabbeln und aktiv werden.

Einmal ins Rollen gebracht, traf ich gestern Abend vor dem Einschlafen eine Vereinbarung mit mir selbst. (Das hat den Vorteil, dass keiner auf die Einhaltung pocht, petzt, wenn sie platzt oder man damit aufgezogen wird.) Ich ging zeitig schlafen und nahm mir bei einem Wachwerden gegen 6Uhr vor, laufen zu gehen, beim Aufwachen gegen 7Uhr plante ich, vor der Arbeit einzukaufen und bei 8Uhr ohne Zwischenziel direkt zur Arbeit aufzubrechen. Es kam, wie es kommen musste:

5.43 Uhr – Es dämmert. Nicht nur draußen, sondern auch mir. Wer hatte noch mal die Idee mit dem morgendlichen Lauf? Ein beschlagenes Fenster ließ nichts Gutes verheißen. Kurzer rettender Blick auf die Wetter-App. Fehlanzeige. Statt der inzwischen üblichen Regen- bis Hagelankündigung: Sonne, klar, frostig, aber niederschlagsfrei. Wollte ich wirklich das warme, weiche, kuschelige Bett verlassen?! Halb schlafwandelnd, halb meine Not realisierend setzte ich einen Fuß vor den anderen bis sie schussendlich in den Turnschuhen steckten und mich Schritt für Schritt den Berg hinauftrugen. Die Musik im Ohr übertönte zuverlässig das Schnaufen. Der eisige Atem legte sich wie ein Bleigürtel darüber und drückte unbarmherzig auf den Brustkorb (und tarierte damit den Pöppes aus, der am Berghang nun noch etwas tiefer hängend ebenfalls mit hinauf musste). Schließlich ging es bergab – mit der Strecke, mit mir, aber dafür auch näher Richtung Ziel. 45Minuten mussten reichen. Mehr war nicht drin mit den müden Knochen und schlaftrunkenen Muskeln.

Kaum angekommen gaben sie sich dankbar der heißen Dusche hin, während die Waschmaschine bereits eifrig rödelte und mir Zeit verschaffte, mich wieder zu mobilisieren, meinen heißen Kaffee ganz in Ruhe durch die eisige Kehle rinnen zu lassen, um den Weg für ein schmackhaftes Sportlerfrühstück zu bereiten (Quark, Milch, etwas Apfel-Mango-Mark, frische Himbeeren und Chiasamen).

Nach den letzten Handgriffen im Haushalt hatte nun auch die Waschmaschine ihre letzte Runde beendet – wenigstens Eine mit konstanter Pace – so dass ich zur Arbeit aufbrechen konnte. Der Bus war weg. Natürlich. Was blieb? Wieder auf den Berg. Zu Fuß. Nun aber spazierend und weniger schnaufend, wach und munter und mit dem guten Gefühl heute schon Einiges geschafft zu haben. Montag-Morgen-Motivation. Check.

Im Suff…

…hat man die verrücktesten Ideen. Mag sein. In meinem Fall reichte offenbar ein Drittel der einzigen Weißweinschorle des Abends, um mich zu überzeugen… Ein laues Sommerlüftchen, Livemusik, draußen sitzen bis in den nächsten Tag – atmosphärischer Kurzurlaub… einfach traumhaft! Wer lässt sich da nicht gern mitreißen?! Tja, wer A sagt, muss auch B sagen… Heute war es nun so weit.

Worum es überhaupt ging? Ich verrate es euch. Heute war Wettkampftag und zwar nicht nur der meiner abendlichen Begleitung (meinen treuen Followern besser bekannt als „Bushaltestellenbekanntschaft“), sondern auch meiner. Angesichts der Temperaturen war ich allerdings im Nachhinein heilfroh, dass wir uns nicht mehr für die 10km nachmelden konnten und es bei 5km geblieben ist, wenn man bedenkt, dass ich sonst nie joggen gehe (unglücklicher Wohnlage sei Dank).

Umso schöner war das Gefühl beim Zieleinlauf und dann noch mit einer prima Zeit, die mir in meiner Altersklasse sogar den 3. Platz bescherte – aus dem Stegreif wohlgemerkt!!!! Und nein, es war alles andere als ein kleiner Dorflauf (400 Teilnehmer). Und ja, ich bin riiiiichtig stolz auf mich – meine erste Medaille in meinem ganzen Leben!

Ich bin wirklich froh über diese Erfahrung, denn es zeigt, wir können alles schaffen, wenn wir nur wollen und das Einzige, was wir dafür tun müssen ist loslaufen…