Nichts ist (un)möglich

Glaube und handle so als sei es unmöglich zu scheitern!

Selbstzweifel, Sorgen, Ängste, Unsicherheiten, Hadern mit sich selbst… Wahrscheinlich kennen diese und ähnliche Gefühle viele von uns in unterschiedlicher Ausprägung trotz der mindestens ebenso häufig erlebten Erkenntnis, dass am Ende doch alles irgendwie gut ausgegangen ist oder zumindest anders als anfänglich erwartet oder gar befürchtet. Immer wieder geraten wir in Situationen, in denen wir uns unbehaglich fühlen. Oft ist es das große Unbekannte jenseits unserer Komfortzone, das uns fordert. Situationen, die wir genau deshalb nur bedingt beeinflussen können. Aber das Leben ist nur bedingt beherrsch- und planbar, auch oder gerade wenn man sonst alles am liebsten wohlsortiert in die Agenda schreibt und auf die pünktliche Einhaltung des Termins erpicht ist. Allerdings unterscheiden sich die wahren Tests und Herausforderungen unseres Alltags von den angekündigten Klassenarbeiten unserer Kindheit, auf die man sich streberlike vorbereiten konnte, um für den guten Ausgang gewappnet zu sein. Planbarkeit, Sicherheit, Gewissheit, Beherrschbarkeit des vorgegebenen Erwartungshorizonts – was für ein beruhigendes Gefühl. Das funktioniert vielleicht beim Abi… Während man mir diese Fähigkeiten dort noch mit einer 1,1 bescheinigte, warte ich noch immer auf das Lob oder das gute Feedback für mein Engagement. Leider funktioniert das Leben aber nicht auf diese wohlvertraute Weise. Natürlich geben wir uns nach wie vor Mühe, unsere Sache gut zu machen, die Anforderungen, die an uns gestellt werden, zu erfüllen oder besser noch, sie zu übertreffen. Aber warum eigentlich? Warum sind wir so erpicht darauf, dass uns jemand lobend über das Köpfchen streichelt? Wieso knüpfen wir unsere Selbstein- und wertschätzung an das Urteil der Gemeinschaft, ob nun durch Vorgesetzte, Kollegen, der Familie, Freunde, Nachbarn oder gar Fremde? Dabei wissen wir doch selbst am besten, wer wir sind und was wir (nicht) wollen. Gerade wir sollten unsere Einzigartigkeit kennen und schätzen. Wir sind wunderbar, mit allen Ecken und Kanten, die uns prägen und uns eine Form verleihen. Sie machen uns zu dem wertvollen Menschen, der wir sind. Das soll uns freilich nicht davon abhalten, beständig an uns zu arbeiten, wenn wir unzufrieden mit uns selbst sind und Entwicklungspotential sehen. Aber vielleicht sollten wir auch dieses Streben gelegentlich überdenken. Wollen wir das wirklich oder wollen wir uns nur gesellschafts- bzw. erwartungskonform verhalten? Macht euch frei davon! Versucht euch davon zu lösen gefallen zu wollen. Entscheidet häufiger aus dem Bauch heraus. Lasst euren Aktionsradius nicht auf einen fremdbestimmten Bereich zusammenschrumpfen. Springt über euren Schatten, überwindet eigene Grenzen, die sich in eurem Kopf festgesetzt haben oder andere als künstliche aber überflüssige Barrieren errichten. Wagt mehr und sorgt euch weniger um den Ausgang, denn nur so könnt ihr euch weiterentwickeln und ausbrechen, weg von den festgefahrenen Wegen und eurem sorgsam eingerichteten, eingefahrenem Leben. Auch ich muss mich häufiger daran erinnern (lassen) und weiß daher sehr gut, wie schwer das mitunter sein kann und doch wurde ich in der Vergangenheit meist für den aufgebrachten Mut belohnt. Sei es die Busbekanntschaft, die ich schloss, nachdem ich über meinen Schatten sprang und ein Gespräch begonnen habe (inzwischen tauschen wir uns immer aus, wenn wir uns sehen und wollen bald zusammen einen Joggingrunde ausprobieren) oder die letzten (inzwischen 3!) Verabredungen, die trotz des stundenlangen Beisammenseins für Beide wie im Fluge vergingen. Natürlich sitze auch ich zwischendurch vor meinem Handy und versuche eine Nachricht herbei zu hypnotisieren, auch wenn es dem üppigen Schichtplan sei dank noch so unwahrscheinlich ist. Gelassenheit gehört leider noch immer nicht zu meinen Stärken. Aber manchmal hilft es, einfach darauf zu vertrauen, dass alles gut ausgeht, sich bewusst zu machen, dass alles und man selbst gut ist, genau so wie man ist; seinen Selbstwert vom Fremdurteil anderer zu lösen, sich zurückzulehnen und Sorgen und Zweifel durch Vorfreude zu ersetzen. In diesem Sinne, raus in die Sonne, Akku füllen, Verabredungen zum Grillen annehmen, Handy einfach mal in der Tasche lassen und den Moment genießen. Morgen ist auch noch ein Tag. Es wäre doch schade, wenn wir vor lauter Warten und Hadern das wahre Leben verpassen und das findet jetzt statt, genau in diesem Moment. Also genießt es!

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#Montag-Morgen-Motivation

Ich weiß, ihr wartet auf eure Montag-Morgen-Motivation, dabei ist das Netz zum Jahreswechsel schon voll von Vorsätzen, guten Absichten, Durchhalteparolen, Zielen, etc. Aus genau diesem Grund möchte ich euren Blick heute auf etwas anderes lenken – auf Zuversicht und Gelassenheit, denn wir können weder die Welt innerhalb von Sekunden verändern, noch hilft es, wenn wir verängstigt den Schwanz einziehen, noch bevor irgendetwas passiert ist. Deshalb möchte ich heute eine Kollegin zitieren, die der festen Ansicht ist:

„Das Buch ist schon längst geschrieben, wir müssen es nur noch lesen.“

Also lasst euch von 2016 (positiv) überraschen und achtet auf ein gesundes Kräftegleichgewicht, um mit Motivation realistische Ziele zu erreichen und euch vor größeren Herausforderungen, gewollt oder ungewollt, nicht entmutigen zu lassen!
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Meine Reise zurück zur Mitte…

Heute unternahm ich die angekündigte Reise zur Mitte, nicht nur in geografischer Hinsicht, sondern auch zu meiner eigenen. Während ich meinen Arbeitstag noch eifrig wuselnd verbrachte und wahrscheinlich sogar noch meinen eigenen Zug verpasst hätte, weil ich einen pünktlichen Feierabend gar nicht mehr gewohnt war, und erst hochschreckte als sich unserer Sekretärin von mir verabschiedete, schaffte ich es gerade noch pünktlich aus der Tür. Leider musste es dann ganz fix gehen, ohne die herzliche Verabschiedung an allen Türen und noch wichtiger bei allen dahinter verborgenen Kollegen. Genauso wie ich durch die Tür schwirrte flogen meine Gedanken den ganzen Tag schon umher – über Dieses und Jenes, Folgendes und Vergangenes und zurück und überkreuzt und dann noch ein Knoten mehr in dem ganzen Gewusel. Doch dann machte ich die Bürotür hinter mir zu und begann meine Reise und hatte mit jedem Kilometer das Gefühl ein Stück mehr zur Ruhe zu kommen und nicht nur nach Hause zurück- sondern auch in mich selbst zu kehren. Auch als sich die Verspätungen nur so aneinanderreihten – ein paar Minuten bei der Ankunft, dann weil der anzukoppelnde ICE-Teil noch gar nicht da war, dann weil er da war es aber zu einer technischen Störung beim Zusammenschluss dieser beiden Teile kam und schließlich wegen eines Polizeieinsatzes… Selbst als damit schnell klar war, dass ich dadurch mit mindestens einer Stunde Verspätung zu Hause ankommen würde, blieb ich total ruhig und beschränkte mich auf die Gewissheit, dass ich sicher irgendwann ankommen werde und dass, ganz gleich was ich tue, es nicht schneller gehen wird. Also stieg ich aus, setzte mich geduldig ins Reisezentrum mit meiner gezogenen Nummer, um mir ein Fahrgastrechteformular geben zu lassen und gönnte mir im Anschluss ein super leckeres Eis mit fruchtigen Waldbeeren, Keks und weißer Schokolade – genau das Richtige bei so einem Wetter und dann ging es auch schon weiter, ganz gemächlich, Schritt für Schritt. Tiefenentspannt setzte ich meine Reise fort, schrieb mit verschiedenen lieben Menschen, erfreute mich an dem wahnsinnig schönen Abendrot über dem heimatlichen Horizont und die Zugfahrt, die sich schließlich auf insgesamt fast 6 Stunden erstreckte, ging kaum merklich vorbei. Statt total k.o. nach einem 8-stündigen Arbeitstag plus eben jener 6-stündigen Zugfahrt aus dem Zug zu kippen, stieg ich total entspannt und gelassen aus und es ging mir einfach nur gut. Ich war zu Hause. Nicht einmal jetzt bin ich müde, geschweige denn geschafft und die Uhr zeigt schon 1:26 Uhr nachts. Der gemeinsame Ausklang des Tages bei Kerzenschein auf der Terrasse zusammen mit meiner Ma und noch immer Temperaturen von 26 Grad taten sicher ihr Übriges auf dem Weg zu meiner inneren Mitte und damit der wirklichen Reise, die ich heute antrat, zu meinem Ruhepol und meinen Wurzeln. Manchmal muss man zu ihnen zurückkehren, um ihre Kräfte zu spüren, wenn sie wie von Geisterhand unsere Akkus aufladen, noch ehe wir richtig angekommen sind. Ich hätte das nicht für möglich gehalten und habe es in dieser Intensität auch noch nicht gespürt. Aber nun bin ich wieder einmal hier. Nun kann ich ganz beruhigt und behütet, beschützt und bemuttert in meinem „Kinderzimmer“ in den Schlaf fallen. Was bin ich doch für ein Glückspilz!

Die Landkarte unseres Lebens – ein Puzzle….

Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden, wusste schon Søren Kierkegaard (1813-1855).

Es ist ein Puzzle mit scheinbar unendlichen Teilen und unsere Aufgabe ist es, diese Puzzleteile in das Gesamtbild unseres Lebens einzupassen. Sie mit Gewalt an ihren vermeintlichen Platz zu schieben hilft nicht, denn wenn es dort nicht hingehört, wird es dort auch nie passen. Manche Teile fallen wie von selbst nahezu mühelos an ihren Platz. Andere wiederum liegen in der Ecke, weil sie einfach nicht dazu zugehören scheinen. Aber doch sind sie Teile eines großen Ganzen auf der Landkarte unseres Lebens und fügen sich irgendwann ein. Lasst euch überraschen.

Wie oft legte ich mich schon mit einem Gefühl von Wut oder Enttäuschung im finster grummelnden Bauch schlafen, nur um am nächsten Morgen aufzuwachen und mich dem entspannenden Gefühl hinzugeben, dass es wohl genau so passieren sollte. Ich glaube nicht an eine Kraft von oben, an eine unausweichliche Vorbestimmung, aber ich glaube an die Kraft der Zuversicht, die uns vor Frust, Verzweiflung, Ärger und Wut bewahren kann und an die Gelassenheit, die uns ausharren lässt bis der Sinn dahinter endlich Gestalt annimmt. Zuversicht und Gelassenheit – ein Duett höchst wirksamer Zutaten, die uns vor Ängsten und Sorgen bewahren können und uns bei Tumulten beruhigen und besänftigen. Schade, dass man sie nicht kaufen kann, sonst würde ich mir einen großen Vorratsschrank dafür zulegen. Aber manchmal hilft es schon, sich an vergangene Momente zurückzuerinnern, in denen sich wie von Zauberhand alles ineinander fügte, obwohl wir das zu jenem Zeitpunkt am wenigsten erwartet hätten. „Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende“ (Oscar Fingal O‘ Flahertie Wills Wilde, 1854-1900).

Atmet tief durch und bleibt zuversichtlich!

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