Fernreise daheim

Nachdem ich im letzten Beitrag schon eine kulinarische Variante mit euch geteilt habe, mit der ihr sehnsüchtig herbeigesehnte Reisen in entfernte Länder in die heimische Küche locken könnt, habe ich nun eine weitere Idee für euch.

Wie wäre es, wenn wir den Fokus nicht auf die derzeitigen Einschränkungen legen, sondern den Blick dankbar auf das bereits Erlebte richten?

Zeigt uns die aktuelle Zeit nicht auch, in welcher Freiheit wir leben (durften), wie privilegiert wir sind, solche Reisen unternehmen zu können und welch‘ wundervolle Schätze und Reichtümer diese Welt zieren. Gönnen wir auch ihnen eine Pause, um zu regenerieren und sich vom Tourismus zu erholen, während wir in Vorfreude verweilen.

Derweil werde ich mir die Zeit mit einem personalisierten Puzzle vertreiben, auf denen ich Fotos von bereisten Destinationen versammelt habe: Mauritius (o.l.), Sri Lanka (u.l.), Südafrika (Mitte), Thailand (r.).

Einfach mal abschalten und Schritt für Schritt, Puzzlestück für Puzzlestück Erinnerungen bereisen…

Alle guten Dinge sind DREI!… *Bäääääähm*

liebster-award

Luisa (https://wordpress.com/read/post/feed/35041863/787954711), ich danke dir von Herzen für deine Auszeichnung und die kniffeligen Fragen zur Selbstreflexion. Der 3. „Liebster Award“ innerhalb von 3 Wochen!!!! Was soll ich dazu schreiben?! Mir fehlen gerade ein wenig die Worte… Sobald ich mich etwas gesammelt habe, werde ich aber liebend gern deine 9 Fragen beantworten.

Gern überlege ich mir auch neue Fragen für andere Blogger/innen. 7 Fragen wäre in einem Glücksmomenteblog wohl die perfekte Anzahl dafür. Deine Idee, liebe Luisa, mit einer Fortsetzung der Nominierung auf freiwilliger Basis finde ich super und ich denke, ich werde es dabei belassen. Fühlt euch also alle gern eingeladen, meine Fragen in eurem Blog zu beantworten, wenn euch danach ist. Verdient habt ihr die Nominierung sowieso, weil ihr hier immer so fleißig mitlest und weil ihr selbst für eure Follower so viel Lesestoff bereithaltet und damit Menschen auf der ganzen Welt erreicht. Wir schaffen Verbindungen und das ist doch einfach großartig, oder?!

Als Fragen für euch habe ich mir überlegt:

  1. Was hat sich für euch durch das Bloggen verändert?
  2. Was glaubt ihr, was zählen Schafe zum Einsch(l)afen?
  3. Musik, die bewegt, welche Lieder verursachen bei euch Gänsehaut und warum?
  4. Euer Traumurlaub führt euch nach…?
  5. Zeitmaschine – stellt euch vor, ihr dürftet an einen Punkt in eurer Vergangenheit zurückkehren, wo landet ihr?
  6. Welche ganz alltäglichen Dinge verhelfen euch zu Glücksmomenten?
  7. Habt ihr feste Prinzipien für das erste Date und wenn ja, welche?

So und hier kommen meine Antworten auf Luisas Fragen und die hatten es echt in sich:

1. Was treibt dich zu Höchstleistungen an?

Ich glaube, was mich wirklich zu Höchstleistungen antreiben kann (neben den schon erwähnten kaum zu erreichenenden Anschlusszügen der Bahn, die nur sprintend geentert werden können), ist ein klares Ziel. Wenn ich weiß, wo ich hin will, dann ziehe ich das auch durch, so gut ich nur kann. Ich bin einfach kein Freund von unfertigen Baustellen und deshalb musste ich schon häufiger meinen inneren Schweinehund mit einer gehörigen Selbstdisziplin mundtot machen, obwohl das weder leicht, noch besonders lustig war. Auch verbale Tritte von Freunden oder der Familie können sich in dieser Hinsicht als sehr förderlich erweisen. (Ob der Schweinehund wohl im Po wohnt, oder woher kommt dieser Effekt?!?!)

2. Was war bisher dein größter Erfolg, der dich richtig glücklich gemacht hat?

Den einen größten Erfolg habe ich gar nicht, denn ich finde, man sollte die Erfolge an der Zeit messen, in der sie passieren. Ich glaube, ich war mit 9 Jahren super stolz als ich ganz spontan beschloss eine 5km-Strecke ohne Vorbereitung und in Sandalen quer durch einen Harzer Wald mit zu laufen, wenn auch erst als ich meine Oma bei meinem Zieleinlauf mit Tränen an der Strecke stehen sah (und sie neigt ganz und gar nicht zu Emotionen!), weil sie nicht dachte, dass ich die Strecke überhaupt durchhalte und dann war ich auch noch Dritte. Stolz war ich auch als ich mein Abi in der Tasche hatte und mir mein Studienfach frei wählen konnte. (Hätte ich mal weiser entschieden?!?!) Mein Studienabschluss ließ mich ebenfalls strahlen. Auch die Möglichkeit als Lehrbeauftragte eine Vorlesung halten zu dürfen war schon ein bisschen cool…

3. Was bringt dich richtig auf die Palme?

Feeeeeeeernreisen!!!!! :-D… *seufz*… wenn auch leider gerade nicht in Sicht….

4. Was magst du an dir selbst am Liebsten?

Ich glaube, die Tatsache, dass ich „authentisch“ bin, denn nur ein echtes Lächeln kann anstecken, nur ehrliche Augen können wirklich strahlen, nur ehrliche Worte können berühren, aber auch eine Menge Ärger einbringen und dennoch schätzen mich meine Freunde wohl am meisten genau dafür und ich mich auch. 🙂

5. Heimweh oder Fernweh?

Bei einer Distanz von fast 400km könnte man in meinem Falle sogar dazu neigen, dass bei mir Heimweh zugleich Fernweh ist. Ich habe Beides! Wenn ich mich aber entscheiden müsste, ob ich meine Heimat nie wiedersehe oder das Ausland nie mehr betreten dürfte, dann würde ich ein Wiedersehen mit meiner Familie immer auf Platz 1 stellen. Andererseits muss das ja nicht zwangsläufig in der Heimat sein… Wie wäre es mit einem Familientreffen auf Bali? Da war ich noch nicht 😉

6. Was möchtest du ändern? An dir selbst, in der Welt?

Wenn ich könnte, dann würde ich der Welt Sorglosigkeit und Zufriedenheit schenken und mir ganz besonders ein „Ankommen“ wünschen. Es mag jetzt vielleicht etwas spießig klingen, aber ein fester Job mit geregelten Arbeitszeiten und anschließender Freizeit – so ganz ohne Nebenbaustellen wie einer Promotion & Co – an der Seite eines lieben Partners, in einem Haus im Grünen mit Blick auf einen See / das Meer, zwei zauberhafte Kinder, ohne Sorgen mit maximaler Zufriedenheit und meinen Freunden in der Nähe, mit denen man die freie Zeit genießen kann. Ja, das wäre grandios!!!!

7. Wie sieht für dich ein perfekter Tag aus?

Bei einem perfekten Tag kommt es für mich gar nicht so sehr darauf an wie ich ihn verbracht habe, sondern wie ich mich dabei gefühlt habe. Das kann ein freudentränenreicher Tag mit Freundinnen sein, ein Herbstspaziergang in der goldenen Herbstsonne durch buntes Herbstlaub mit anschließender heißer Schokolade, eingehüllt in der Kuscheldecke auf dem Sofa, ein Strandspaziergang an einem Traumstrand oder ein erfolgreicher Tag, an dem ein lang währendes Projekt endlich zum Abschluss kommt.

8. Was macht dich zufrieden?

Eine wichtige Basis, die wir oft als zu selbstverständlich ansehen, bildet die Gesundheit, ein sicherer Job, ein ausgeglichenes Grundgefühl sich selbst, dem eigenen Leben und der Umwelt gegenüber, angereichert durch Elemente eines perfekten Tages (Punkt 7). In Gesellschaft jener zauberhaften Menschen, die mir regelmäßig das Leben mit kleinen Dingen, wie dem Schenken einer Sonnenblume versüßen, in der Sonne sitzend über alte Zeiten plaudernd oder neue Abenteuer durchlebend….ja, das stimmt mich mehr als zufrieden! Der größte Garant für Zufriedenheit ist glaube ich, ein gewisses Maß an Bodenständigkeit und Genügsamkeit, denn wenn wir immer nur nach den allerhöchsten Zielen und (im)materiellen Reichtümern streben, besteht die Gefahr, dass wir die kleinen Dinge nicht mehr wahrnehmen und schätzen können. Auch wenn es etwas paradox klingen mag, aber ab und an ein gewisses Maß an Unzufriedenheit zu durchleben gehört ebenfalls zur Zufriedenheit dazu, oder habt ihr schon mal versucht glückliche Menschen noch glücklicher zu machen?! Das ist verdammt schwierig!

9. Was ist dein größter Traum, egal, wie unrealistisch er erscheinen mag?

Punkt 6, um dort ganz viele Punkt 7 – zusammen mit allen aus Punkt 5 – zu erleben, damit ich abends mit einem Gefühl von Punkt 8 in den Schlaf fallen kann und frisch gestärkt aufwache, um Kraft für Punkt 1 mit einem Abschluss á la Punkt 2 zu haben, ich dabei aber ganz Punkt 4 bleibe, damit mich nix zu Punkt 3 bringen kann, mit Ausnahme von Punkt 5.;-)

Fernweh ganz nah

Kennt ihr das Gefühl beim Blick in den prall gefüllten Terminkalender, in denen die Dauerbaustellen noch nicht einmal aufgeführt sind, aber auch hoffnungsspendende Urlaubsplanungen keinen Platz gefunden haben, die Vorfreude auf ein wenig Erholung wecken könnten? Das Gefühl beim Blick in die sonnengebräunten Gesichter der Heimkehrer, die ferne Länder erkundet haben und eine Auszeit vom Alltag genießen konnten, während man selbst blass und müde zurücklächelt? Kennt ihr das, wenn man sich an die Traumziele zurückerinnert, die man bereits bereisen durfte – an den Geruch des Meeres, das Gefühl des weichen, sonnenerwärmten feinkörningen Sandstrandes unter den nackten Füßen, die unendliche Sicht über die weiten Täler von den erhabenen Gipfeln dieser Welt? Ich glaube, dieses Gefühl nennt man Fernweh. Auch mich befällt es von Zeit zu Zeit und vorzugsweise dann, wenn es am wenigsten passt, vermutlich genau deswegen, ganz einfach weil wir uns dann am meisten nach ein wenig Luft zum Durchatmen sehnen – nach der Luft der fernen Länder, durchmischt mit unbekannten Gewürzen, salzigen Meereskristallen und einer Prise Wind, die uns den Kopf frei pustet. Als ich gestern in eben jene Gedanken versunken mit sehnsüchtigem Blick auf meinen Kalender sah, entdeckte ich folgendes Zitat und machte mich auf zu einem Spaziergang durch die heimische Natur. Noch hat der Sommer uns nicht ganz verlassen, noch lädt er zum Wandeln ein. Mit offenen Augen erkundete ich meine Umgebung und vergaß dabei für einen kurzen Moment den Stress des zurückliegenden Tages und auch das Fernweh entfernte sich wieder ein wenig, Stück für Stück.

„Wir müssen nicht glauben, dass alle Wunder der Natur nur in anderen Ländern und Weltteilen seien. Sie sind überall. Aber diejenigen, die uns umgeben, achten wir nicht, weil wir sie täglich sehen.“

(Johann Peter Hebel)