Fernreise daheim

Nachdem ich im letzten Beitrag schon eine kulinarische Variante mit euch geteilt habe, mit der ihr sehnsüchtig herbeigesehnte Reisen in entfernte Länder in die heimische Küche locken könnt, habe ich nun eine weitere Idee für euch.

Wie wäre es, wenn wir den Fokus nicht auf die derzeitigen Einschränkungen legen, sondern den Blick dankbar auf das bereits Erlebte richten?

Zeigt uns die aktuelle Zeit nicht auch, in welcher Freiheit wir leben (durften), wie privilegiert wir sind, solche Reisen unternehmen zu können und welch‘ wundervolle Schätze und Reichtümer diese Welt zieren. Gönnen wir auch ihnen eine Pause, um zu regenerieren und sich vom Tourismus zu erholen, während wir in Vorfreude verweilen.

Derweil werde ich mir die Zeit mit einem personalisierten Puzzle vertreiben, auf denen ich Fotos von bereisten Destinationen versammelt habe: Mauritius (o.l.), Sri Lanka (u.l.), Südafrika (Mitte), Thailand (r.).

Einfach mal abschalten und Schritt für Schritt, Puzzlestück für Puzzlestück Erinnerungen bereisen…

2020

2020 ist verstrichen. Für Viele war es ein bedeutungsvolles Jahr – geprägt von neuartigen Herausforderungen, geformt von gesundheitlichen Tragödien, gesteigert durch wirtschaftliche Einschnitte und persönliche Einbußen im menschlich entrücktem Beisammensein. Wir Alle wurden auf unterschiedlichen Ebenen mit unterschiedlicher Intensität von diesen oder ähnlichen Veränderungen überrascht, manches Mal sogar überwältigt. Ungläubig blicken wir auf das verstrichene Jahr zurück und ganz gleich, ob laut oder leise, resignierend oder tösend, alle wirken unzufrieden, weil das Jahr anders verlaufen ist als gewünscht und auch das Nächste bereits seine Schatten vorauswirft.

Wir können uns nun entscheiden, uns dem unsichtbaren Gespenst machtlos zu ergeben, oder wir versuchen, der Düsternis einen kleinen Lichstrahl entgegen zu setzen, ein kleines Flämmchen der Hoffnung, der Zuversicht und der Dankbarkeit. Ohne den Schatten zu leugnen, habe ich mich Silvester dazu entschieden, zwar nicht die Raketen, dafür aber das Erlebte etwas heller strahlen zu lassen. Und siehe da, meine Erinnerungen begannen zu funkeln. Versteckt unter der Last, die wir alle geschultert haben, schauten Glücksmomente hervor. Ich bin gesund geblieben – keine Selbstverständlichkeit – wie uns das Jahr eindrücklich vor Augen geführt hat. Meine letzten universitären „Scheine“ vor der Masterarbeit konnte ich, trotz einer ungewöhnlichen Mischung aus Distanzunterricht, Präsenzklausuren, Seminararbeit, mündlicher Prüfung und Vollzeitstelle, mit Bravour bewältigen. Erstaunlicherweise blieb daneben auch noch Zeit für 943,49 Laufkilometer und hatte ich den Gewichtsverlust von 12kg schon erwähnt, (na gut, wenn wir den weihnachtlichen Plätzchenbauch abziehen: 10 kg).

Natürlich erlebte ich Einschränkungen in 2020, die etwa meine Reiselust ausbremsten, aber endlich hatte ich Gelegenheit, meine nähere Umgebung zu erkunden, Straßen und Wege zu begehen, die ich zuvor nie beschritten hatte, obwohl sie teilweise nur einen Katzensprung entfernt sind. Ich habe Wälder entdeckt, spannende Pfade, gemütliche Wohngegenden, lustige Dekorationen und bunte Eindrücke gesammelt.

Auch mir fiel die auferlegte Trennung zu Freunden und der Familie schwer, aber ich tat es, auch um sie zu schützen, weil sie und ihr Wohlergehen mir wichtig sind. Die (selbst) auferlegten Schutzmaßnahmen können vielleicht regulieren, wie nah wir uns geografisch kommen, nicht aber, wie nah wir uns in unserem Herzen sind. Gemeinsam Zeit zu verbringen, ist unendlich wertvoll und ich glaube, wir werden es künftig noch mehr zu schätzen wissen, die gemeinsamen Momente intensiver erleben und bis dahin bin ich dankbar für all die technischen Innovationen, die uns das Warten auf die Brieftaube erspart und mit einem Tastenklick eine virtuelle Umarmung, aufmunternde Worte versenden oder an Neuigkeiten teilhaben lässt.

Auch wenn der geknuddelte Kreis damit deutlich schrumpfte, blieb immer Platz für den oder die berühmte „Plus 1“ und während diese Konstellation wahlweise die Scheidungs- oder Geburtenquote nach oben treibt, verlieh es unserer Beziehung eine neue Intensität der Zweisamkeit. Das Grundrauschen des Alltags wurde leiser, die Betriebsamkeit im Außen wurde ruhiger, die gemeinsamen Erfahrungen zahlreicher, die Verlässlichkeit in stürmischen Zeiten erprobter, der gebotene Rückzugsort geschätzer und vertrauter und auch wenn ich die Zeit allein noch immer sehr genießen kann, ohne mich einsam zu fühlen, so kehre ich mindestens genauso gern zurück in (m)einen lieb gewonnenen sicheren Hafen, der mir Halt in verrückten Zeiten wie diesen bietet und hoffentlich bald auch wieder einen Ausgangspunkt für neue verrückte Unternehmungen.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr – besonders in schweren Zeiten – den Fokus auf die schönen Dinge bewahren könnt.

Glaubt an Wunder. Jeden Tag!

Polarität des Lebens

Licht und Schatten, Ebbe und Flut, Tag und Nacht, Liebe und Angst, Vertrauen und Sorge… eine gefühlt unendliche Liste von Dingen, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Und doch sind all diese ungleichen Paarungen untrennbar miteinander verbunden.

Es mag Phasen geben, in denen wir den Mond betrachten und die Kälte spüren, während auf der anderen Seite des Erdballs die Sonne deren Bewohner wärmt. Manchmal sind es auch einfach nur unsere sorgenvollen Gedanken, die uns einen kalten Schauer über den Rücken jagen, kurz bevor uns helfende Hände gereicht werden, offene Ohren gespitzt, oder eine liebevolle Umarmung die tröstende Wärme gibt, die uns wieder vollständig werden lässt, weil sie jene Gegensätze vereint.

Leider können wir nicht immer entscheiden, welche Kräfte unsere Leben durcheinanderwirbeln, aber wir können wählen, wie wir damit umgehen.

Ich entscheide mich für Vertrauen, Liebe und Dankbarkeit.

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Thanksgiving

Der Herbst ist die Jahreszeit der Ernte. Die Erträge des Jahres werden sichtbar, die Früchte getaner Arbeit werden eingefahren. Sie halten uns am Leben und verschaffen uns Reserven für schwierige Zeiten. Wir alle spüren, wie sich das Jahr dem Ende entgegen neigt, wie der Winter nachts behutsam an unser Fenster klopft und unsere Sehnsucht nach warmen Wollsocken und dicken Kuscheldecken nährt. Wir sehnen uns nach Rückzug, Gemütlichkeit, Nähe und Geborgenheit. Bei Kerzenschein und duftenden Eintöpfen, heißen Tees und Gebäck lassen wir das Jahr Revue passieren.

Wenn ich auf dieses ganz besondere Jahr zurückblicke, durchströmt mich ein Gefühl der Dankbarkeit. Es beschenkte mich mit ganz besonderen Früchten, die ich vor vielen Jahren gesät, über die Zeit hinweg gehegt und gepflegt habe und die so manche Dürreperioden überdauerten, um am Ende doch noch zu erblühen. Es wuchs eine Doktorarbeit. Während ich nach dem langen Reifeprozess eher einen ausgemergelten, schwächlichen Spross erwartete, belehrten mich begeisterte Erntehelfer eines Besseren. Ich habe sie in den letzten Jahren gedüngt und gedüngt. Zufrieden war ich selten. Sie war einfach nicht perfekt. Dabei hätte mir bereits ein Blick aus dem Fenster offenbaren müssen, wie sehr wir uns tagtäglich an der natürlichen Schönheit erfreuen können, die gerade aufgrund ihrer Ecken und Kanten so einzigartig, lebendig und unnachahmlich ist. Aber mein verstellter Blick sah nicht, was Andere sahen. Für sie war es kein gewöhnlicher Ernteertrag. Für sie ist es die wertvollste Blume, die in diesem Jahr auf dem Fakultätsboden gereift ist.

Aber nicht nur mein Geist wurde in diesem Jahr in besonderem Maße gefo/ö/rdert, sondern auch mein Körper. Zunächst streute ich die Idee, einen Marathon laufen zu wollen. Aus Angst vor der eigenen Courage bedeckte ich die keimenden Gedanken allerdings schon bald mit großen Zweifeln. Doch einmal ausgesät, durchbohrten sie stur die Oberfläche. Sie ließen mir keine andere Wahl als es wenigstens zu versuchen. Der keimende Wunsch nach einem ersten Marathon hatte so tiefe Wurzeln geschlagen, dass er allen gedanklichen und körperlichen Unwettern auf der Strecke standhielt.

2018 war aber nicht nur ein Jahr der großen Meilensteile. Auch viele kleinere Gaben am Feldesrand haben mich mit Dankbarkeit, Freude und Glücksmomenten erfüllt, (auch wenn ich nicht über alle berichtet habe). Vielleicht wirken sie neben den beiden angedeuteten Episoden schmächtig(er) und doch sind sie so unglaublich wertvoll. Sie begleiten uns durch’s Jahr, sie stützen uns, sie spenden uns Zuversicht und erhellen unseren Tag, damit wir den Mut und den Durchhaltewillen finden, wahren und nähren können bis die nächste große Erntezeit bevorsteht.

Aber es geht nicht nur um die großen und kleinen Ereignisse, die uns das Leben versüßen. Es geht auch um die Menschen, die uns durch das Jahr begleiten. All diese wunderbaren Früchte hätte es ohne meine fürsorglichen, tatkräftigen, liebevollen und motivierenden Erntehelfer in dieser Form wohl nicht gegeben.

Thanksgiving.

10. Liebster Award

Unglaublich! Dank Laura erhielt ich nun schon den 10. Liebster Award. Ich freue mich über diese Auszeichnung und danke dir auch für die damit verbundenen Fragen, denen ich mich auch dieses Mal selbstverständlich wieder stellen werde. Glücklicherweise brauche ich mir mangels Weiternominierung – ihr wisst ja warum – keine Neuen ausdenken und kann direkt loslegen.

  1. Wann und warum habt ihr das letzte mal schön laut und herzlich gelacht?

Ich lache gern und viel und deshalb kann das letzte Mal gar nicht lang her sein. So makaber es vielleicht klingen mag, aber ich glaube, das letzte Mal habe ich am Wochenende richtig herzhaft im Kreise meiner Familie im Krankenhaus gelacht als meine Oma in ihrer unerschütterlich erfrischenden Art von ihren dortigen Erlebnissen berichtete.

2. Eure Lieblingsserie?

Dem Serienhype bin ich bislang ganz gut entkommen und deshalb fällt es mir schwer, eine Lieblingsserie zu benennen. Lässt du „Luther“ als Serie durchgehen?

3. Euer Lieblingsbuch?

Ich habe in meinem Leben schon so viele Bücher verschlungen, ob in Papierform oder digital, als Taschenbuch oder im Festeinband und ich finde es schwer, DAS eine Buch zu benennen, denn je nach Stimmung greife ich zu anderen Genre, anderen Autoren und aus genau diesem Grund glaube ich, dass wir ihre Lektüre in unterschiedlichen Lebenssituationen auch unterschiedlich stark empfinden. Das erste Buch, dass in meiner Teenagerzeiten Tränen kullern ließ war: „Message in a Bottle“ und deshalb war es auch lange Zeit mein Lieblingsbuch. Die Krimi/Thriller-Serie, die mich am meisten fesseln konnte, war die von: „Karin Slaughter“. Das letzte Buch, was ich mir auf Grund eines Filmes gekauft habe war: „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Mein letztes „Sach- bzw. Dokumentarbuch“, dass ich mit Freude gelesen habe war: „Wo geht’s denn hier zum Glück?“. Derzeit erfreue ich mich an den Anfängen von „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Diese Liste ist nur eine kleine Auswahl und bin sicher, sie wird in den nächsten Jahren weiter wachsen.

4. Wann war der letzte Moment, in dem ihr so richtig glücklich wart?

Ich versuche allen Lebenslagen etwas Positives abzugewinnen statt auf großartige Momente à la Hollywood zu warten. Für mich bedarf es daher zum Glücklichsten nicht viel. Erinnert ihr euch an meinen Kölnbericht? Inmitten der Stadt in der ersten richtigen Frühlingssonne zu sitzen mit vorzüglicher Pasta und in Gesellschaft eines lieben Freundes – das hat mich glücklich gemacht. Ich konnte abschalten, den Moment genießen und alles Andere für einen Moment vergessen.

5. 3 Dinge, für die ihr Dankbar seid?

Ich bin dankbar für meine Familie – allen voran den beiden stärksten Frauen meines Lebens -, für meine Freunde, die in allen Lebenslagen für mich da sind, und natürlich für meine Gesundheit, die wichtigste Grundlage für alles, was hoffentlich noch kommt.

6. Wie lauten eure Top 3 Reiseziele?

Es gibt so viel Sehenswertes auf der Welt. Die Top 3 Reiseziele, die ich bereits besuchen durfte sind definitiv: Südafrika, Mauritius und Sri Lanka. Vielleicht habe ich in der Zukunft  einmal die Gelegenheit Neuseeland zu bereisen, Skandinavien zu erkunden und wie wäre es z.B. mit Bali? Schlagt eine Reise vor und ich komme mit.

7. Was macht ihr, wenn euch langweilig ist?

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wann mir das letzte Mal langweilig war. Ich arbeite viel und versuche meine Freizeit umso effektiver zu nutzen. Da ist gar kein Platz für Langeweile!

8. Wie / warum habt ihr mit dem Bloggen angefangen?

Ich habe in einer Lebensphase mit dem Bloggen angefangen, in der es mir nicht sonderlich gut ging – Trennung frisch vollzogen, mit der Gesundheit war es ebenfalls nicht zum Besten bestellt und beruflich war ich auch noch auf der Durchreise. Also stand ich vor der Wahl, den Sand in den Kopf zu stecken oder mich aufzurappeln und nach vorn zu schauen. Ich entschied mich für die zweite Variante und habe versucht, einen Ausgleich in den kleinen, glücksspendenden Dingen des Lebens zu suchen und euch auf diese Reise mitzunehmen.

9. Welche ist eure liebste Zeitschrift?

Wenn ich mal eine Lieblingszeitschrift haben sollte, dann bin ich entweder eindeutig zu oft beim Arzt oder beim Friseur. Ich hatte nur 1x im Leben ein Abo und das auch nur, weil ich es gewonnen habe, und das war die Glamour. Allerdings ist das auch die Zeitschrift, der ich wohl am meisten zu Dank verpflichtet bin, habe ich in dieser Zeit doch außerdem noch ein Wochenende in Barcelona gewonnen, was mir einen großartigen 30. Geburtstag beschert hat. Glücksmomenten lauern eben überall.

10. Was motiviert euch besonders?

Das versuche ich jeden Montag hier für mich und damit natürlich auch für euch in meiner „#Montag-Morgen-Motivation“ festzuhalten.

11. Was haltet ihr von Meditation?

Meditation habe ich noch nie ausprobiert und kann mir deshalb auch kein Urteil erlauben. Letztlich suchen wir alle nach einem Weg zwischendurch einmal abschalten zu können. Die Einen springen in die Turnschuhe und laufen sich ihren Stress von der Seele, der Nächste versucht in sich zu ruhen. Alles, was hilft ist erlaubt! Und wer weiß, vielleicht probiere ich das ja auch mal aus?!

Pura vida

Die Zugstunde durch NRW nutzen meine Gedanken für eine Reise in die entgegengesetzte Richtung und machten sich auf nach Costa Rica – das glücklichste Land der Welt. Gespannt verfolge ich noch immer die Berichte von Meike van den Boom auf ihrer Glücksreise rund um den Globus noch nicht ahnend, wie sehr ihre dortigen Erlebnisse meine beiden folgenden Tage prägen sollten. Der Ausruf über das Erreichen der Endstation beendete meine Lektüre über die Ticos mit ihrer beeindruckenden Genügsamkeit und unglaublichen Lebensfreude oder wie sonst könnte man das darin niedergeschriebene Zitat: „Wir sind ein armes Land, aber das hält uns nicht davon ab, ein reiches Leben zu haben.“ interpretieren? Wichtig und lebens(er)füllend sind für sie vor allem die Gemeinschaft, Freunde, Familie und Bekannte, die Möglichkeit auch mit ihren wenigen Mitteln Gutes zu bewirken und achtsam mit ihren Naturschätzen umzugehen. Sie haben so wenig und gleichzeitig so viel. Streben wir nach den falschen Dingen? Schüren wir unsere eigene Unzufriedenheit, weil wir uns und unser Leben an den falschen Dingen messen?

Während diese Gedanken noch in meinem Kopf nachhallten, griff ich kurzerhand zum Handy. Perfekt. Mein bester Freund war ebenfalls in der Stadt unterwegs und keine halbe Stunde später fanden wir uns in einem Café mit Blick auf das triste Wetter wieder. Wir erzählten, wir lachten, wir grübelten und streiften die Sorgen des Alltags ab. Ein spontanes Treffen unter Freunden, der erste Glücksmoment des Tages, während ich bereits auf die nächsten beiden personifizierten Glücksmomente wartete, die am Morgen (trotz stark angeschlagenem Gesundheitszustand) ihre Reise in meiner fast 400km-entfernten Heimat antraten nur um mich endlich wieder in die Arme schließen zu können.

Inzwischen hatten auch sie ihr Ziel erreicht. Wir sahen einander, wir erfreuten uns an einander, auch wenn wir nicht mehr die Stadt erstürmen konnten und in gemeinsame Abenteuer aufbrechen, weil sich ihr Lebenstempo inzwischen stark verlangsamt hatte. Umso mehr schätzte und dankte ich ihnen, dass sie diese strapaziöse Reise unternahmen und ich sie nun behutsam, sanft, aber voller Liebe und Herzlichkeit in die Arme schließen konnte – meine Großeltern. Sie gehören nicht nur zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben, sondern auch zu dem Wertvollsten, was ich besitze. Gelebte und gespürte Lebensfreude á la Costa Rica. Ein kurzer Spaziergang, denn weit kamen wir nicht mehr, aber das war auch gar nicht wichtig, denn wir hatten uns und unser Wiedersehen. Mehr brauchten wir in diesem Moment gar nicht. Bald verabschiedeten wir uns in der Vorfreude auf den nächsten gemeinsamen Tag und ich trat vorerst die Rückreise von meiner kleinen Insel des Glücks – mein soeben wiedergetroffenem „Costa Rica“ – an.

Allerdings schien auch der Bus im Costa-ricanischem pura vida-Modus zu sein, denn den Zug drohte ich zu verpassen während ich kreuz und quer durch die Innenstadt rollte. Ich nutzte also die Fahrt, um mich wieder der Außenwelt zu öffnen, die ich während dieser wertvollen Wiedersehenszeit bewusst ausgeschaltet hatte, und beantwortete die ersten Osterwünsche. Statt am Bahnhof dem Zug hinterher zu hetzen, marschierte ich schließlich einfach hindurch und stieg bei einer Freundin ins Auto – eine weitere spontane Verabredung – die sich während der Busfahrt ergab und fuhr zu ihr nach Hause, wo mich als erstes ein köstlicher Duft und danach ihr freudestrahlender Mann empfing, der bereits inmitten der Kochvorbereitungen für unser gemeinsames Abendmahl steckte. Gemütlich saßen wir beisammen, erzählten, lachten, aßen gemeinsam als Beide darauf bestanden, ich solle doch unbedingt heute Abend bei ihnen bleiben. Es war so eine entspannte Atmosphäre voller Herzlichkeit und Wiedersehensfreude, ich konnte gar nicht nein sagen, wollte ich diesen gemütlichen Abend unter Freunden doch gar nicht abrupt beenden. Also blieb ich und wir erzählten bis in die Nacht, bevor ich in mein Gästebett schlüpfte und wir den Tag gemeinsam mit frischen Brötchen und einem Milchkaffee begannen, der vorsichtig meinen müden Geist weckte.

Hinter mir lag ein Tag mit Menschen, die mir am Herzen liegen, ein Tag voller Lebensfreude, ein Tag Costa Rica mitten in NRW, ein Tag mit allem was wirklich wichtig ist – ein Tag mit Freunden und Familie! Versteckte Glücksmomente nicht gesucht, aber gefunden. Könnte es ein schöneres Osterfest geben?!

Auch wenn ich auf eine Übernachtung gar nicht eingestellt war, ich nichts weiter bei mir hatte, außer das, was sich so üblicherweise in überlebensgroßen Frauenhandtaschen befindet, vermisste ich nichts. Auch der nächste Tag begann dementsprechend ungeschminkt und ohne überflüssige Gedanken in welche Klamotten ich schlüpfen sollte. Es war nicht wichtig. Das einzige, was zählte waren die Menschen, mit denen ich die Zeit verbrachte und so machte ich mich im Glücksmomentetaumel wieder auf, mit der Sonne am blauen Himmel um die Wette strahlend, um am Vorabend anzuknüpfen und den angebrochenen Tag mit meinen Großeltern fortzusetzen – (m)ein Ostern, das ich definitiv nicht vergessen werde!

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Euch wünsche ich ebenfalls ein unvergessliches Osterfest mit vielen schönen, kunterbunten Überraschungen!

8. März: Grund zum Feiern

Heute ist der Tag des starken Geschlechts – heute ist Weltfrauentag! Grund genug, um die Sektkorken knallen zu lassen. Aber nicht nur das, auch ich habe heute Grund zum Anstoßen, denn welcher Tag hätte besser für (m)einen Lebensjahrwechsel gepasst als der heutige? Gesagt… geschlüpft… auch wenn an diesem Tag eher meine Ma die starke Frau war. Und da ich mit meinem Alter keine Probleme habe, kann ich meinen 26. Geburtstag auch zum 7ten Mal vollends genießen! Das Wetter passt ebenfalls – sonnig und knackig! So hab‘ ich das gern, auch wenn ich mich mit Freude an den vorsommerlichen Geburtstagsbrunch im letzten Jahr zurückerinnere… Heute wird dafür in meinem zweiten Kinderzimmer (=Büro) im Kreise meiner Freulegen gefeiert, die mich mit so vielen liebevollen Überraschungen bedacht haben: Happy-Birthday-Dekoration, gebackener Kuchen, Blumen, sehr persönliche und v.a. liebevoll ausgewählte Geschenke, Umarmungen,…kurzum ein Auftakt mit Herzklopfen! Wozu also meinen freien Tag allein zu Hause verbringen während meine Liebsten arbeiten?!

Auch wenn meine Gesellschaft und lieben Gratulanten wirklich nur schwer zu toppen sind, wünsche ich v.a. euch starken Frauen da draußen (gibt es überhaupt andere?!) einen großartigen Frauentag. Seid stolz auf euch und zeigt das ruhig auch einmal. Den Weltfrauentag gibt es schließlich nicht ohne Grund!

 

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Wellness mit kleinen Schönheitsfehlern

Wochenende. Strahlend blauer Himmel. Wellness. Liebe Freundin an Bord. Genuss pur. Wo da Platz für Schönheitsfehler ist? Im Nachhinein wirklich schwer zu beantworten, stünde da am Anfang nicht wieder diese Überwindung und irgendwie passt es wieder zum Thema der Woche – zum Sich-Öffnen.

Nimmt man einen beliebigen Frauenroman zur Hand, dann machen die Mädels da drin bestimmt mindestens ein Mal einen Ausflug in den Spa-Bereich. Fragt man Männer, dann glauben wahrscheinlich viele, dass wir regelmäßig dort hingehen, dort rumsitzen, uns gegenseitig Zöpfe flechten und uns Beauty-Geheimnisse anvertrauen. So viel zu den Klischees.

Jetzt aber mal weg von diesen Romanvorstellungen und hin zur Wahrheit, denn auch Wellness hat seine Schönheitsfehler! Ein ausgiebiger Wellnesstag…. ja, das klingt super. Aber direkt morgens beginnen? Wecker stellen für einen Wellnesstag? Zack… der erste Schönheitsfehler. Glücklicherweise war ich schon vor dem Wecker wach, dem eintrainierten Arbeitsrhythmus sei dank und dennoch wurde die Zeit knapp, wenn man bedenkt, dass man ja vor dem eigentlichen Wellnesstag schon fast einen extra Wellnesstag einlegen muss, denn ich wusste, dass eine Ganzkörpermassage auf mich warten würde. Mag sein, dass das gut tut, aber seien wir doch mal ehrlich, eine Stunde an sich rumgrabbeln lassen löst nicht nur Vorfreude aus!!! Dann auch noch von einem Mann und das fast überall?!?! Ich weiß nicht. Ich sage nur Füße!!!! Wuuuahhhh. Ich mag das einfach nicht. Fremde Füße, eigene Füße…. neeeee. Dann auch noch von einem fremden Mann, den ich mir noch nicht einmal aussuchen kann und nix mit Alkohol, Licht aus oder schmeichelndem Kerzenlicht! (Na ok, Letzteres gab`s dann doch, aber das war irgendwie auch das einzig Charmante.) In meiner Vorstellung liege ich da bereits vollkommen ausgeliefert. Na toll!!! Auch wenn mich meine liebste Freulegin sicher sofort befreien würde…. Und da ahnte ich noch nicht einmal, dass er direkt mit den Füßen beginnen würde, um im Gesicht zu enden…. Doppel-bahhhhh. Nur um dann abschließend das Massageöl bei der Kopfmassage in den Haaren zu verteilen – pfui!!!! Dann sitzt du da mit deinem unfreiwilligen Wet-Look frisch gegelt neben dem Pool – super Sache.

Doch bevor es losging musste ich meinen eigenen Körper erstmal etwas restaurieren so gut es eben ging und zack verflog die Zeit. Dann schnell zur Bushaltestelle nur um dort panisch festzustellen, dass ich neben dem halben Hausrat in meiner Tasche das Ticket ganz vergessen habe. Mein panischer Anruf bei meiner Wellnessbegleitung ging ins Leere, war sie doch selbst ebenfalls mit den Vooooooorbereitungen beschäftigt. Ihr beruhigender Rückruf ließ mich zurückkehren, wo ich nun abgehetzt auf den nächsten Bus wartete – irgendwie alles nicht meine Definition von Wellness. Wellness – ich glaube, ich kann das nicht!!!!

Trotz allem waren wir quietschvergnügt als wir einander sahen und freuten uns auf den gemeinsamen Tag. Nach ein paar Bonusrunden fanden wir unser Ziel und sie „durfte“ auch gleich auf die Pritsche… zu Werner. Verunsichert, ob ich mich für sie freuen sollte oder doch ein wenig Mitleid empfinden, angesichts der Gedanken, die ich mir selbst zuvor noch gemacht hatte in dem sicheren Wissen, dass wir in derlei Dingen ähnlich ticken, blieb ich zurück und zog ein paar Bahnen und genoss die Ruhe, bevor der erste ältere Herr mir freundlich vom Beckenrand zurief. „Na, bist du alleine hier?“ Nach einem Zaunpfahl schwingendem „Toll, wenn niemand stört, oder?!“ war unser Gespräch auch beendet. Danach noch ein Ausflug ins Dampfbad und dann dauerte es auch nicht lange, war sie auch schon entlassen.  Als ich ihr erzählte, was ich in der Zwischenzeit bereits angestellt habe, lachte sie nur, und meinte: „Typisch – hast du ja mal wieder eine ganze Menge geschafft in der Zeit.“ Huch, sie kennt mich einfach zu gut und ja, eigentlich ging es ja immernoch um Wellness und Endschleunigen. Ob die gleich anstehende Massage helfen würde, wusste ich nicht und wurde nach ihrem Bericht immer skeptischer, auch wenn ich sehr dankbar über ihre Vorwarnung war.

Und dann ging es auch schon los und und ja, ich finde es wenig charmant, wenn der Werner vor dir steht und sagt und jetzt bitte einmal entkleiden. Hallo???? Dass das Ganze keine romantische Geschichte wird, war mir ja klar, aber selbst meine Frauenärztin lässt mir mehr Privatsphäre!!!!! Ausziehen an Ort und Stelle während er zusieht, selbst wenn das nur noch Bademantel und Bikini war?! Uffff…. Da stehst du dann nackt vor dem Werner und darfst dich auf die Liege wuchten. Also jetzt mal ganz ehrlich, ob er mir danach noch ’n Handtuch über den Hintern packt oder er lässt es?! Gut. Zum Glück war es nur für den Hintern. Hätte er mich komplett zugedeckt wäre ich schon ein wenig beleidigt gewesen. Glücklicherweise war ich vor dem nächsten Handtuch schon gewarnt, denn dass wurde der Länge nach zusammengefaltet und dir als Wurscht auf denHintern und zwischen die Beine gelegt, damit er mir ja nicht zwischen den Pöker schielt, der Werner, und dann liegst du da wie so ein Sumuringer und womit geht es los? Na klar, mit den Füßen! Ich meine, geht es noch unangenehmer?!?!? Nur um mir am Ende im Gesicht rumzuwuseln… aber den Teil kennt ihr ja schon. Wahrscheinlich die Rache des kleinen Werner…. Mit Abschalten war in der Zeit irgendwie noch nicht wirklich viel, aber ok…Auch meiner Freundin ging es anfangs ähnlich, meinte sie nach meiner Freilassung doch zu mir. „Ich war auch im Dampfbad und dann dann saß ich da und es passierte irgendwie nix…“ Was für eine Erleichterung! Offensichtlich war ich nicht die Einzige, die sich erstmal an die neuen Gegebenheiten (kein Laptop, Handy, Arbeit,…) gewöhnen musste.

Dank Werner war zumindest schon mal die Schamgrenze herabgesenkt und fiel spätestens mit dem ersten Saunabesuch, die wir für uns ganz alleine hatten und wo wir uns nach Herzenslust entfalten konnten – zum Glück ohne Werner!!!!!! Irgendwann schaltete dann auch der Kopf ab. Wir nahmen alles selbst nicht so ernst und hatten einen wirklich lustigen Tag und auf den Liegen im Wintergarten ließen wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen und vom plätscherten Wasser gedanklich in den Urlaub entführen. Na also, geht doch! Plötzlich waren 7 Stunden vorbei. Wir haben uns super amüsiert und ließen den Abend zusammen ausklingen. Es war ein großartiges Gefühl. Ob das nun am Wellness lag, wage ich fast zu bezweifeln, denn ich bin sicher, dass wir bei jeder anderen Unternehmung ähnlich viel Spaß gehabt hätten und doch hat uns das gemeinsame Erlebnis, um nicht zu sagen das gemeinsame „Durchleiden“, verbunden. Wahrscheinlich liest man wegen genau jenem Gefühl, dass sich am Abend einstellt und irgendwie verbindet kaum noch von den unangenehmeren Momenten, die es zu überwinden galt. Vielleicht weil es letztlich gar nicht so schlimm war und doch wollte ich genau deshalb von diesem Zwischenteil berichten (und damit meine ich jetzt nicht die Sumu-Rolle;-) ). Irgendwie passte es so schön in die Episode des guten Gefühls, wenn man erst einmal über seinen Schatten gesprungen ist und damit zu den letzten Beiträgen. Und eines ist für mich absolut klar – ich möchte dieses Tag nicht missen, denn er brachte mir so viel Lebensqualität, wenn auch aus anderen Gründen als man vielleicht mit Wellness typischerweise in Verbindung bringen mag.

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Valentinsüberraschung

Unverhofft kommt bekanntlich oft und manchmal sogar zum Valentinstag. Mein Glücksmoment des Tages kam gestern auf dem Postweg zu mir in den Briefkasten geflattert von Adressaten, die eigentlich nicht weiter weg vom Valentinstag sein könnten, ist es doch in unseren Breiten eher ein neumodischer Trend. Umso überraschender und herzergreifender war der Gruß für mich, denn die Botschaft kam von meinen Großeltern. Sie sind anlässlich des Valentinstages für ein romantisches Essen in die Berge gefahren, was ich für sich genommen schon total süß finde, wenn man bedenkt, dass sie nun bereits seit fast 55 Jahren verheiratet sind. Aber dass sie dann auch noch an mich denken und nach dem gemeinsamen Dinner eine Postkarte mit Valentinsgrüßen an mich verfassen, ist einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl.
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Glück gehabt…

In den letzten Tagen habe ich mir vor dem Schlafen gehen immer dieses Heft zur Hand genommen und mir einen Beitrag über Achtsamkeit gegönnt – etwas, dass immer mehr mein Interesse weckt.

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Total blauäugig begann ich einen zweiten Blog, nachdem ich einfach nur über dieses Wort gestolpert war. Inzwischen fange ich an zu begreifen, was sich alles dahinter verbirgt. Sogar ein eigenständiges Studium gibt es hierzu, Forschungsprojekte, Studien, Therapieformen, Meditationen, Mantras, Anwendungstipps für die Praxis,… und eben eine Zeitschriftenreihe, auf die ich gestoßen bin, die all das in einem liebevollen Design zu vereinen sucht. Ich möchte dafür gar keine Werbung machen, bekomme ich doch keinerlei Vergünstigungen dafür oder stecke sonst mit ihnen unter einer Decke, aber es war ein Anstoß, mich näher mit dieser Thematik zu befassen. Inzwischen freue ich mich auf diesen Moment vor dem Einschlafen als liebgewonnenen Tagesausklang und damit auf (m)einen selbstgeschaffenen Glücksmoment, der genauso gut mit einem Kapitel in einem Roman oder Krimi von der/m Lieblingsautoren umgesetzt werden könnte.

Als es heute Nacht also anfing zu rödeln – eine Geräuschkulisse, die ich nicht ganz einordnen konnte, nahm ich mir die Zeitschrift zur Hand und blätterte weiter. Statt mich über die Unterbrechung (irgendwann gegen 2.30Uhr nachts) zu ärgern, griff ich einfach zur „Flow“, worin ich kleine herausnehmbare Motivationskärtchen entdeckte. Also beschloss ich des nachts kurzerhand umzudekorieren und entnahm die Postkarte mit der leicht trotzigen Aufschrift, die bislang meinen Eingangsbereich schmückte: „Hier kann jeder machen, was ich will“ und positionierte in diesem Rahmen stattdessen diese beiden Kärtchen, ließ sie auf mich wirken und schlief zufrieden ein.

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Als ich heute Morgen duschte und es zunächst heftig gluckerte, zwischendurch braunes Wasser floß, schwante mir Böses. Irgendetwas stimmt nicht und meiner Rumpelbude traue ich bekanntlich und aus leider sehr guten Gründen alles zu. Nach kurzem Zögern setzte ich aber mutig meine Morgenroutine fort, auch wenn ich bereits fürchtete, mit eingeschäumten Haaren ohne Wasser bibbernd im Bad zu enden. Aber es ging alles gut. Als ich anschließend das Haus verließ, entdeckte ich, dass der Gehweg vor dem Nachbarhaus bereits offenlag und sich nachts wohl schon Einiges an schlammigen Wasser den Weg gebahnt hatte. So aufrichtig leid wie es mir für die Betroffenen tat, war ich doch zugegebenermaßen erleichtert, dass es das Nachbarhaus getroffen hat und nicht uns, denn auch das wäre nicht das erste Mal. Ich würde sagen, Glück gehabt. Möge es anhalten und sich der Schaden nebenan in Grenzen halten. Für heute bin ich einfach nur dankbar, dass es uns / mich dieses Mal zur Abwechslung nicht erwischt hat.