Laufen für muskelkranke Kinder

…weil es einfach gut tut, sich für andere stark zu machen. Die Meisten von uns haben das Glück, einen gesunden Körper zu besitzen. Wie nutzen wir ihn? Gern (auch mal) mit nachlässiger Bequemlichkeit und Raubbau. Ich möchte mich da gar nicht ausnehmen. Grund genug mal die Kiste hoch zu hieven und beim Kemnader Burglauf eine Runde um den See zu laufen. Am Ende hatten alle was davon, denn geschwitzt wurde in netter Gesellschaft und wenn man en passent auch noch seine persönliche Bestzeit knackt, haben am Ende alle gewonnen.

Startet gut in die neue Woche und haltet mich – im buchstäblichen und im übertragenen Sinne – auf dem Laufenden!

Kemnader Burglauf

Laufmasche alias challenge yourself

Burger essen und sich dabei eine ganz schöne Suppe einbrocken – das kann ich gut. Das sind bekanntlich die besten Momente, in denen Diät-Vorsätze gefasst oder ähnliche Narrheiten beschlossen werden. So oder so ähnlich war es auch vor fast einem Jahr als ich beschloss, eine Freundin zu einem Wettkampf zu begleiten. Aus passiv wurde aktiv, aus 5km der dritte Platz in meiner Alterskategorie – ganz spontan, quasi aus dem Stehgreif.

Einige sporadische Wettkämpfe folgten, um zumindest zu diesen Anlässen in die Turnschuhe schlüpfen zu müssen, damit das Startgeld nicht irgendwo versickert. Während ich mich noch vor einer Woche – ohne vorheriges Training – nach einer Stunde über die 10km-Ziellinie hechelte, dankbar für den gewonnenen Freistart, das motivierende Rahmenprogramm und dem damit verbundenen Schubs von der Couch bzw. dem Bürostuhl, liegt die Messlatte nun um Einiges höher.

Im letzten Jahr haben wir noch zu dritt den Halbmarathon am 3. Oktober als Staffel bestritten. Nun wollen wir beide es tatsächlich allein versuchen. Ziel ist es, diesen Lauf irgendwie durchzustehen. Wir haben drei Stunden Zeit, um ins Ziel zu schnecken, denn dann kommt der Besenwagen. Ich werde es mir zur Aufgabe machen, das Feld von hinten im Blick zu behalten, damit wir niemanden verlieren. Ob ich es schaffen werde? Keine Ahnung. Dieses Vorhaben lässt genügend Raum für begründete Zweifel. Aber wisst ihr was, wenn ich es nicht versuche, werde ich genau das nie erfahren.

Euren Zuspruch, eure Tipps und Unterstützung kann ich trotzdem sehr gut gebrauchen.

Queen of Tapering

Die Wettkampfsaison ist eröffnet. Wie im letzten Jahr habe ich zuvor nicht trainiert, sondern bin (mehr oder weniger) aus der Kalten an den Start gegangen. Heute gab es keine Ausreden und auch kein Zurück mehr, sondern nur noch Schritt für Schritt nach vorn.

„Tapering“ ist eigentlich eine Bezeichnung dafür, wenn man unmittelbar vor einem Wettkampf einen oder auch zwei Gänge runterschaltet, damit man am Tag X alle Reserven abrufen kann… Nun ja, um ganz sicher zu gehen habe ich das direkt mal auf den Winter und Frühling ausgedehnt, nach einem Blitzstart im Herbst… Immerhin werden die Ruhephasen kürzer, den zuvor lief ich jahrelang nicht mehr und über einen Schönwetter-Hobby-Läufer kam ich nie hinaus, weil ich gar nicht auf die Idee gekommen wäre…

Aber wenn’s läuft, dann läuft’s:  6,5km in 35Min. (Pace: 5,3) – mein schnellster Wettkampf bislang und das erste Mal, dass ich Andere überrundete – ein für mich bis dato unbekanntes Gefühl!

Dieses Mal ist meine Regenerationsphase allerdings extrem kurz, denn Dienstag geht es schon wieder an den Start, aber jetzt habe ich ja die passende Ausrede: (just a) queen of tapering. 😉

Der frühe Vogel kommt in Form

Nichts los? Alltagstrott? Einheitsgrau? … Akzeptieren oder Ändern?

Da ich mir vorgenommen habe wieder aktiver zu werden, war die Entscheidung schnell getroffen. Ich wollte nicht nur etwas ändern, sondern auch etwas bewegen. Warum nicht im buchstäblichen Sinne?

Gesagt. Getan. Ich habe einen Firmenlauf in der Umgebung ausfindig gemacht, einen Sponsor aufgetrieben und ein Team von 7 Leuten mehr oder weniger freiwillig zur Teilnahme (zwangs)rekrutiert. Im Vordergrund standen dabei für mich 3 Hauptgründe:

  1. Teambuilding
  2. einen Grund schaffen, um die eigenen Turnschuhe endlich mal wieder zu entstauben
  3. aus der Komfortzone krabbeln und aktiv werden.

Einmal ins Rollen gebracht, traf ich gestern Abend vor dem Einschlafen eine Vereinbarung mit mir selbst. (Das hat den Vorteil, dass keiner auf die Einhaltung pocht, petzt, wenn sie platzt oder man damit aufgezogen wird.) Ich ging zeitig schlafen und nahm mir bei einem Wachwerden gegen 6Uhr vor, laufen zu gehen, beim Aufwachen gegen 7Uhr plante ich, vor der Arbeit einzukaufen und bei 8Uhr ohne Zwischenziel direkt zur Arbeit aufzubrechen. Es kam, wie es kommen musste:

5.43 Uhr – Es dämmert. Nicht nur draußen, sondern auch mir. Wer hatte noch mal die Idee mit dem morgendlichen Lauf? Ein beschlagenes Fenster ließ nichts Gutes verheißen. Kurzer rettender Blick auf die Wetter-App. Fehlanzeige. Statt der inzwischen üblichen Regen- bis Hagelankündigung: Sonne, klar, frostig, aber niederschlagsfrei. Wollte ich wirklich das warme, weiche, kuschelige Bett verlassen?! Halb schlafwandelnd, halb meine Not realisierend setzte ich einen Fuß vor den anderen bis sie schussendlich in den Turnschuhen steckten und mich Schritt für Schritt den Berg hinauftrugen. Die Musik im Ohr übertönte zuverlässig das Schnaufen. Der eisige Atem legte sich wie ein Bleigürtel darüber und drückte unbarmherzig auf den Brustkorb (und tarierte damit den Pöppes aus, der am Berghang nun noch etwas tiefer hängend ebenfalls mit hinauf musste). Schließlich ging es bergab – mit der Strecke, mit mir, aber dafür auch näher Richtung Ziel. 45Minuten mussten reichen. Mehr war nicht drin mit den müden Knochen und schlaftrunkenen Muskeln.

Kaum angekommen gaben sie sich dankbar der heißen Dusche hin, während die Waschmaschine bereits eifrig rödelte und mir Zeit verschaffte, mich wieder zu mobilisieren, meinen heißen Kaffee ganz in Ruhe durch die eisige Kehle rinnen zu lassen, um den Weg für ein schmackhaftes Sportlerfrühstück zu bereiten (Quark, Milch, etwas Apfel-Mango-Mark, frische Himbeeren und Chiasamen).

Nach den letzten Handgriffen im Haushalt hatte nun auch die Waschmaschine ihre letzte Runde beendet – wenigstens Eine mit konstanter Pace – so dass ich zur Arbeit aufbrechen konnte. Der Bus war weg. Natürlich. Was blieb? Wieder auf den Berg. Zu Fuß. Nun aber spazierend und weniger schnaufend, wach und munter und mit dem guten Gefühl heute schon Einiges geschafft zu haben. Montag-Morgen-Motivation. Check.

Great things are going to happen

… Gehofft. Gedacht. Geglaubt. Gut gelaunt. Gestartet. Gelungen. Goal!

Unverhofft kommt eben doch oft und vielleicht sogar ein wenig öfter, wenn man guten Mutes und offen für die Überraschungen des Lebens in den Tag startet. (Ich sag‘ nur law of attraction!!!!!) Da kann es schon mal passieren, dass man sich am Abend spontan im Stadion statt im heimischen Wohnzimmer wiederfindet und mit Hot Dog in der Hand, guter Laune im Gepäck und eingemummelt bis oben hin gespannt auf das erste Spiel des Lebens live im Stadion inmitten von 80.500 Fans schaut. (Man nehme meine Heimatstadt, vervierfache die Einwohnerzahl und lege einen Ball auf den Marktplatz.) Spätestens beim Elfmeterschießen mit bester Sicht auf’s Tor war die klirrende Kälte (fast) vergessen. Kurze Nacht, aber hey, was für ein Abend?!

#Montag-Morgen-Motivation

Eigentlich mache ich ja keine halben Sachen. Manchmal aber eben schon. Wonach entscheidet ihr, wie weit ihr gehen wollt? Zweifelt ihr bereits vor dem Losgehen, hadert ihr erst bei der Fortsetzung oder stürmt ihr munter drauf los, um hinterher festzustellen, dass es vielleicht doch ein Schritt zu weit war? Ganz gleich, wieviel Strecke ihr heute oder diese Woche im tatsächlichen oder auch im übertragenen Sinne zurücklegen wollt – es ist ganz allein euer Weg, den ihr nach Belieben beschreiten könnt, beschleunigen oder pausieren, verlassen oder dorthin zurückkehren. Vertraut einfach eurem Bauchgefühl. Es bringt euch zuverlässig in eurem Tempo an euer Ziel. Dieser innere Kompass hilft mir jedenfalls mehr als jeder Atlas es jemals könnte.

Auch gestern war das Lauschen auf die „innere Stimme“ wieder eine sehr hilfreiche Stütze. Sie ließ mich meinen ersten Halbmarathon überwinden, nicht weil ich es mir zum Ziel gesetzt hatte, sondern weil ich mich Etappe für Etappe dazu entschieden habe weiterzulaufen, ganz beständig, Schritt für Schritt. Nach 2 Std. 28 Min zeigte die Uhr 21,74km. Dabei hatte ich meine Turnschuhe erst vor 6 Wochen angezogen, nachdem sie jahrelang ungenutzt in der Ecke standen und auch davor lediglich sporadisch zum Einsatz kamen. Hätte mir zu dem Zeitpunkt jemand erzählt, dass ich mal eben an einem Sonntag nicht nur die angestrebten 10km laufe, sondern meinen ersten Halbmarathon, dann hätte ich ihn gewiss für verrückt erklärt. Jetzt weiß ich, dass ich es kann. Es tat sogar gut und anders als erwartet, sitze ich heute nicht lahm im Büro und streichele meine Muskelkatze. Das Einzige, was auf den gestrigen Lauf hindeutet, ist ein kleines stolzes Lächeln im Gesicht und das schöne Gefühl, dass man viel mehr erreichen kann als man sich gemeinhin zutraut, denn die meisten Hürden befinden sich einzig und allein in unserem Kopf.

 

Flotter Dreier

… in Dortmund.

Ich hätte den Halbmarathon heute wirklich nicht allein laufen wollen und wahrscheinlich auch gar nicht können. Umso besser, wenn man direkt in eine 3er-Staffel geholt wird und sich die Distanz teilen kann. Super Tag. Super Zeit. Super Team. Und wie es sich für einen Tag der Deutschen Einheit gehört, hatten wir nicht nur ein Geschlechtermix am Start, sondern zugleich ein unglaublich sympathisches Ost-West-Gespann. Statt sportlich perfektionierter Staffelstabübergabe bekam ich erstmal eine dicke Umarmung angesichts meiner guten Zeit vom Schlussläufer und eine reservierte Banane im Ziel. Dazu noch strahlende Unterstützung meiner lieben „Freulegin“ an der Strecke. Und so verlief der Freiertag wie im Fluge.

Laufen mit Herz.

#Montag-Morgen-Motivation

Mit den Motivationen ist das so eine Sache. Meist treiben wir sie vor uns her, wenn es besser läuft auch ein Stück voran, aber nur selten haben wir sie stärkend im Rücken. Gestern habe ich aus einer spontanen Idee heraus beschlossen, meine Laufmotivation auf ihre Nachhaltigkeit zu prüfen.

Wie ihr wisst, bin ich letztes Wochenende vollkommen untrainiert an den Start gegangen und habe dort mit 28:25 Minuten wohl eine ganz respektable Leistung für 5km erzielt. Mein selbstgesetztes Ziel war es: schneller und besser zu sein als alle, die zu Hause auf der Soffi sitzen geblieben sind und vor dem Besenwagen zurück zu sein. Check. (Aus Versehen gab es sogar noch den 3. Platz in meiner Alterskategorie dazu.) Wahrscheinlich wäre ich nie auf die Idee gekommen jemals an irgendeinen Start zu gehen, hätte mich meine Bushaltestellenbekanntschaft nicht gefragt, ob ich sie begleiten wolle und Fähnchen schwenken wäre mir einfach zu profan gewesen. Vom Ausgang waren wir beide gleichermaßen überrascht, erfreut und stolz, was sie letzte Woche dazu veranlasste, mich direkt für eine Staffel zum Halbmarathon anzuwerben. Verblüfft schaute ich sie an als ich erfuhr, dass ich auch noch mit zwei Herren laufen solle, denn bitte was kann ich mit meinen kurzen, untrainierten Stummelbeinchen schon ausrichten?! Aber sie entgegnete, dass meine Rundenzeiten zwischen ihren lägen. Oha. Na gut, wenn sie meint… Außerdem wären es nur 2km mehr als beim letzten Mal…

Dennoch wollte ich vorher gern herausfinden, ob ich die Strecke denn überhaupt durchlaufen könnte. Schließlich bin ich noch immer vollkommen untrainiert. Also beschloss ich gestern – im Kopf noch immer etwas matschig nach der durchgetanzten Nacht (auf 10cm-High-Heels) – einfach mal zu versuchen, eine Stunde zu laufen. (Von ihr hörte ich nämlich, dass sich Marathons am Tag nach einer Partynacht am besten laufen lassen würden). Gesagt, getan. Ich lief einfach los, ohne feste Strecke im Kopf, einfach Schritt für Schritt mit gelegentlichem Blick auf die Uhr. Leider wie immer mit einem Orientierungssinn wie einem Kühlschrank ausgestattet, erreichte ich Ortsteile und Umgebungen, an denen ich nie zuvor gewesen bin und war inzwischen so weit ab vom Schuss, dass ich vor der Wahl stand nach einer Stunde aufzuhören (und verschwitzt und umso länger, mir eine Erkältung holend, nach Hause zu gehen) oder einfach weiterzulaufen. Ich entschied mich für die zweite Variante und lief und lief und lief. Irgendwann fand selbst ich den Weg zurück. Statt einer Stunde, war ich allerdings zwei Stunden ohne Pause unterwegs.

Ähm ja, ich glaube, ich schaffe eine Stunde und ja, wohl auch die 10km, mit denen ich beim letzten Wettkampf geliebäugelt hatte. Vielleicht sollte ich wirklich anfangen zu trainieren…

Im Suff…

…hat man die verrücktesten Ideen. Mag sein. In meinem Fall reichte offenbar ein Drittel der einzigen Weißweinschorle des Abends, um mich zu überzeugen… Ein laues Sommerlüftchen, Livemusik, draußen sitzen bis in den nächsten Tag – atmosphärischer Kurzurlaub… einfach traumhaft! Wer lässt sich da nicht gern mitreißen?! Tja, wer A sagt, muss auch B sagen… Heute war es nun so weit.

Worum es überhaupt ging? Ich verrate es euch. Heute war Wettkampftag und zwar nicht nur der meiner abendlichen Begleitung (meinen treuen Followern besser bekannt als „Bushaltestellenbekanntschaft“), sondern auch meiner. Angesichts der Temperaturen war ich allerdings im Nachhinein heilfroh, dass wir uns nicht mehr für die 10km nachmelden konnten und es bei 5km geblieben ist, wenn man bedenkt, dass ich sonst nie joggen gehe (unglücklicher Wohnlage sei Dank).

Umso schöner war das Gefühl beim Zieleinlauf und dann noch mit einer prima Zeit, die mir in meiner Altersklasse sogar den 3. Platz bescherte – aus dem Stegreif wohlgemerkt!!!! Und nein, es war alles andere als ein kleiner Dorflauf (400 Teilnehmer). Und ja, ich bin riiiiichtig stolz auf mich – meine erste Medaille in meinem ganzen Leben!

Ich bin wirklich froh über diese Erfahrung, denn es zeigt, wir können alles schaffen, wenn wir nur wollen und das Einzige, was wir dafür tun müssen ist loslaufen…