Achtsamkeit

Ein einziges Wort hat mich heute zum Nachdenken angeregt:

Achtsamkeit.

Da mir der Duden nicht helfen wollte und lediglich Synonyme zur Verfügung stellte, brachte ich zunächst meine analytischen Fähigkeiten auf Vordermann, um mir zunächst einmal die Bedeutung des Wortes zu erschließen. Was ist das überhaupt – Achtsamkeit? Nachdem ich meine grauen Zellen kurzgeschlossen hatte, gelangte ich zu der Auffassung, dass es für mich eine Form der bewussten Wahrnehmung ist, ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit, das im Idealfall zu einer gesteigerten Umsicht im Umgang mit den wahrgenommenen Objekten und Personen führt oder zumindest führen sollte. So weit so gut. (M)eine Definition war gefunden und ihr Bedeutungsgehalt gleich mit. Kann es etwas Wichtigeres geben als ein umsichtiger Umgang in und mit unserem Umfeld?!

Mhhhh… merkwürdig und schon passt doch irgendetwas nicht, oder?! Unterstellen wir mal, dass mein kleines Köpfchen ein halbwegs annehmbares Begriffsverständis gefunden hat, warum merken wir dann davon so wenig? Warum wählen wir statt Achtsamkeit so häufig die berühmten Stirnklappen? Und an dieser Stelle möchte ich mich keinesfalls ausnehmen. Morgens klingelt der Wecker und wir fangen wie kleine Roboter an zu funktionieren, hetzen unserem Tagesplan hinterher und schenken unserer Umgebung kaum Aufmerksamkeit, den Blick fest auf das Handy gerichtet oder an die Laptopoberfläche geheftet, zumindest aber auf die Uhrzeit, damit das angeschmissene Räderwerk auch ja im Rhythmus bleibt. Kann das wirklich gesund sein – gesund für uns selbst, gesund für unsere Gesellschaft? Leistungsorientierte Ich-Gesellschaft, Entgrenzung als Folge der Zeitoptimierung – ist das der Lauf der Zeit und die neue Art zu leben? Ich will nicht, nicht so!

Keine Ahnung, wie es euch geht, aber ich würde diesem Prozess gern etwas entgegen steuern und würde mich freuen, wenn ihr euch anschließt?! Ich glaube einfach, dass es uns unheimlich bereichern kann, wenn wir uns stärker öffnen und uns selbst und andere stärker wahrnehmen, aufeinander zugehen und umsichtiger mit uns selbst und unserem Umfeld umgehen. Warum überlegen wir uns nicht kleine Dinge, die wir uns für eine Woche zur Aufgabe machen und sei es nur aus Neugierde, um herauszufinden, ob sich dadurch etwas verändert?! Vielleicht eine Woche bewusster Essen, eine Woche mehr Sport, eine Fernseh freie Woche, eine Woche in der wir auf unsere Körperhaltung achten, eine Woche in der wir uns vielleicht mehr Zeit für uns selbst nehmen, eine Woche des Lächelns, egal ob bei Bekannten oder Fremden,… Was haben wir schon zu verlieren? Wenn wir merken, dass es hilft, verdienen wir uns Glücksmomente und können diese im Bestfall sogar teilen und verschenken und damit andere glücklich machen, beibehalten und bis zur Unendlichkeit wiederholen. Was meint ihr? Sinnvoll oder sinnlos? Welcher Herausforderung wollen wir uns stellen? Wer macht mit? Ich hätte Lust auf dieses Experiment und freue mich auf eure Ideen und Gedanken!

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14 Gedanken zu “Achtsamkeit

  1. Achtsamkeit ist auch die Kunst, ohne Bewertung diesen Augenblick wahrzunehmen. Im Hier und Jetzt zu sein und in sich hinein zu horchen. Ist gar nicht so einfach aber es lohnt sich es auszuprobieren und zu festigen. Liebe Grüße Claudia Bäumer alias In Balance leben Coaching-Blog.

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    • Zuhören ist immer besser als reden, denn wer redet wiederholt nur die Dinge, die er schon weiß. Der Erkenntnisgewinn dürfte entsprechend gering ausfallen. Deswegen hast du vollkommen Recht, wir sollten häufiger zuhören – anderen und auch unseren eigenen Gedanken und schauen, wohin sie uns führen…

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      • „… denn wer redet wiederholt nur die Dinge, die er schon weiß.“
        Aus der Sicht habe ich das noch nicht gesehen. Lieben Dank für den Gedankenanstoß. ☺
        Liebe Grüße, Claudia Bäumer inbalanceleben.net Coaching-Blog

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  2. Für mich ist Achtsamkeit weder an das Gestern, noch an das Morgen zu denken – sondern voll und ganz im Augenblick zu verweilen. Denn ich habe gemerkt, dass es mich ziemlich kirre im Kopf macht wenn ich an vergangenes oder zukünftiges andauernd denke. Allerdings ist obiges schwerer als gedacht umzusetzen! Ich fand die Videos von Thich Nhath Hanh sehr hilfreich. LG Tatjana

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    • Wenn es nur immer so leicht wäre… Ich gebe zu, dass ich zu den Menschen gehöre, die gern einen Plan haben und Struktur, vielleicht weil es mir Sicherheit gibt oder zumindest das Gefühl, dass ich eine grobe Ahnung habe, was auf mich zukommt. Ganz planlos im Hier und Jetzt zu leben könnte ich glaube ich nicht. Vielleicht würde es mir auch zu Ich-bezogen vorkommen?!

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      • So geht es mir auch. Ich denke das ist typisch deutsch: planen, strukturieren, vorarbeiten. Das alles gibt uns ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle. Daran ist ja auch nichts schlechtes. Allerdings sagt Eckhart Tolle (‚The Power of Now‘), dass wir durchaus unsere Pläne machen und dann nicht weiter darüber nachdenken sollen. Ich weiß nicht ob du das kennst, aber man macht seine Pläne und zerbricht sich dann den Kopf darüber wie Situation XYZ in der Zukunft ausgehen wird. Das der Fehler und das was mich letztendlich kirre im Kopf macht.

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  3. Hups, für die Challange leider zu spät! Aber sicher ein guter Anfang mit freundlichem Gesicht und ohne Kopfhörer unterwegs zu sein. Tut nicht weh und kostet nichts; sollte man also unbedingt machen. Bin Gespannt auf Eure Erfahrungsberichte, und ob an dem guten, alten, hier leicht umgewandelten Spruch „Wie man in die Welt hineinschaut, schaut sie auch zurück!“ was dran ist.
    Schöne Woche Britta

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