Glück der kleinen Dinge

Im Strudel der Ereignisse nun auch mal wieder ein Eintrag zum Glück der kleinen Dinge, die meinen gestrigen Tag bereichert haben. Nach getaner Arbeit freute ich mich auf meine Verabredung zum gemeinsamen Kaffee trinken mit einer Freundin in einem Lokal, das nicht nur aufgrund seines leckeren Kaffees, sondern auch wegen des angrenzenden Schuhladens, strategisch günstig gelegen ist. Als ich dort wartete – die neuen Schuhe bereits in der Tüte (Ich brauchte wirklich welche!!!!) – hallte der Ausspruch der Verkäuferin noch eben nach, welche mir kurz zuvor gut gelaunt mein sehr übersichtliches Wechselgeld mit den Worten: „Und hier noch ein Glückscent für sie!“ überreichte. Ebenfalls strahlend (wie auch sonst?!) antwortete ich: „Na dann wollen wir mal hoffen, dass er auch hilft“. Aber sie zeigte sich zuversichtlich und meinte: „Wenn er von mir kommt immer!“. Mit einem „Na dann komme ich künftig öfter!“ zog ich von dannen. Noch in Gedanken an meinen soeben erhaltenen Glückscent und dem am Dienstag gefundenen Fünfcentstück versunken, erspähte ich auf dem Weg unmittelbar vor mir einen weiteren Glückscent auf der Erde. Also wenn das keine guten Omen sind?!

Es folgte ein lieb gewonner Kaffeeplausch; dieses Mal sogar mit einer „Save the Date-Karte“, denn ja, sie trauen sich und sie wird eine wunderschöne Braut! Ich freue mich schon sehr auf diesen weiteren Meilenstein, den wir in unserer inzwischen schon 12jährigen Freundschaft miteinander teilen dürfen. Es wird sicher ein großartiger Moment, gehört er doch nicht ohne Grund zu den ganz besonderen im Leben.

Beschwingt machte ich mich auf Richtung Bahnhof, wollte ich doch den langen Behördendonnerstag nutzen, um auch auf meiner Orga-Liste noch ein paar weitere Häkchen machen zu können, aber ja, so weit zur Theorie. Der Zug fuhr an, eine junge Frau, ungefähr in meinem Alter, plumpste erschöpft auf den Sitz neben mir und schon rollten wir los. Eigentlich mag ich ja solche beengten Sitzsituationen nicht so sehr und steckte auch meinen Läppi direkt wieder ein, denn wenn andere permanent auf deinen Bildschirm starren können… Na gut, dann eben nicht. Dafür ist man halt der Gefahr ausgesetzt von mir direkt in ein Gespräch verwickelt zu werden und es dauerte auch nicht lang, da zeigten sich viele berufliche Ähnlichkeiten und eine wirklich angenehme Unterhaltung entwickelte sich, nachdem wir bereits am ersten Halt vorübergehend gestrandet waren. Ich hatte ihr inzwischen meine noch halb volle Wasserflasche gegeben, weil sie extremen Durst hatte, was ihre Rennerei zum Zug nicht besser gemacht hat und als ich ihr dann beim Verharren der Bahn auch noch Schokolade anbot, war jeder Bann gebrochen und wir lehnten uns entspannt zurück, weil wir es doch nicht ändern konnten. Inzwischen disponierte ich auch kurzerhand um und statt Behördengang wurde es ein gemütlicher Abend mit einem Freund, der mich am Bahnhof eingesammelt hat, so dass ich nach 14 Stunden mit vollem Bauch abends eigentlich nur noch ins Bett fiel und mit den gesammelten Glücksmomenten des Tages einschlief und der wiederholten Erkenntnisse, dass auch Kleinigkeiten Großes bewirken können.

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8 Gedanken zu “Glück der kleinen Dinge

  1. Schön zu lesen dass es noch Momente wie diese gibt, in der man sich selber diesem kleinen Glück bewusst wird, und dass Ihn dir die Verkäuferin vielleicht ganz unbewusst geschenkt hat. Denn ohne diese Geste wäre das gefundene Cent-Stück vielleicht nur halb so sehr von Bedeutung gewesen.. aber da es so passiert ist wie es passiert ist schleicht sich vor dem Einschlafen ein zufriedenes Gefühl in die Mundwinkel, das heute, das war ein guter Tag 🙂
    Liebe Grüße,
    Jim

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